Neues Justizzentrum offiziell eröffnet
Das im Juni dieses Jahres fertiggestellte Justizzentrum sei „eines der ganz großen Bauprojekte der BIG in Österreich“, sagte der Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) Hans Peter Weiss beim Festakt auf dem Gelände der Justizanstalt. Mit rund 24.000 Quadratmetern Nettoraumfläche sei der Gebäudekomplex fast doppelt so groß wie vor der Erweiterung.
Erstmals auch Frauen untergebracht
Entstanden sei eine der modernsten Vollzugsanstalten Österreichs samt Gerichtsgebäude, sagte der Präsident des Landesgerichts, Karl Mitterhöfer. In der Justizanstalt gibt es nun 111 Hafträume für 160 Männer sowie einen Freigängertrakt für zehn Personen. Erstmals seit den Anfangsjahren besteht auch wieder eine Abteilung zur Unterbringung von bis zu 20 Frauen, die sich in U-Haft oder bis zu 18 Monate im Strafvollzug befinden. Die sechsjährige Bauzeit während des laufenden Betriebes habe eine große Aufgabe dargestellt, bilanzierte der Leiter der Justizanstalt, Günter Wolf.
Das Justizzentrum sei „ein wichtiger Standort von zentraler Bedeutung“ und habe seinen Plafond noch nicht erreicht, sagte Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP). Er erinnerte auch an den gestiegenen Arbeitsaufwand für Staatsanwaltschaft und Gericht im Bereich der Schlepperkriminalität, der während der Bauphase zu bewältigen war: „Das war schon extrem schwierig“.
Der ursprüngliche Bau war von 1962 bis 1968 errichtet worden. Der Wunsch nach einem Ausbau bestand schon seit längerem. So habe schon 1999 der damalige Präsident Alois Posch eine Erweiterung beantragt. Vor elf Jahren sei ein erster Entwurf für ein Bau-und Funktionskonzept ausgearbeitet worden, hieß es bei der Eröffnung. Im Anschluss konnten die Teilnehmer des Festaktes an einer Führung durch das Justizzentrum teilnehmen.