Festakt „60 Jahre Brücke von Andau“

Anlässlich des Jubiläums „60 Jahre Brücke von Andau“ fand am Freitag ein Festakt in der Gemeinde im Seewinkel statt. Vor 60 Jahren, nach der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstands, flüchteten über die damals kleine Holzbrücke zehntausende Menschen nach Österreich.

An der Gedenkveranstaltung anlässlich des Ungarnaufstandes von 1956 nahmen Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ), Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) und Altbundespräsident Heinz Fischer, sowie die gesamte burgenländische Landesregierung und politische Vertreter aus Ungarn teil.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Lajos Mako über seine Flucht

An der Gedenkfeier nahmen auch viele Zeitzeugen teil. Lajos Mako erzählt, wie beschwerlich die Flucht für ihn und seine Familie war.

Niessl: „Hilfsbereitschaft war sehr groß“

Im Zuge des Ungarischen Volksaufstandes kam es ab dem Sommer 1956 zu einer Flüchtingswelle. Mehr als 200.000 Ungarn flüchteten vor der Diktatur in ihrer Heimat in den Westen, allein im Bereich Andau waren es 70.000 Menschen. Im Burgenland kamen sie in Auffanglager, Schulen und privaten Unterkünften unter.

Die Versorgung der Flüchtlinge sei damals eine Herausforderung gewesen, sagt Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) in seiner Rede. „Im Burgenland gab es damals Dörfer, in denen mehr Flüchtlinge untergebracht wurden, als es Einwohner gab. Die Hilfsbereitschaft der Burgenland war eine sehr große.“

Kern: „Brücke als Symbol für Freiheit“

Tausende Menschen brachten damals Opfer und gefährdeten ihre Existenz, um in Freiheit leben zu können, betonte Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ). „Die Ereignisse von 1956 sind ein Beleg dafür, was möglich ist, wenn wir gemeinsam agieren, wenn die Hoffnung auf den guten Willen trifft, wenn der Mut und Träume der Gewalt und politischer Unterdrückung widerstehen. Und das Symbol dafür ist ein Ort im Burgenland, ist die hölzerne Brücke von Andau.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Politische Vertreter beim Festakt

Landeshauptmann Hans Niessl, Altbundespräsident Heinz Fischer, Bundeskanzler Christian Kern und Ungarns Sozialminister Zoltan Balog.

Am 21. November 1956 wurde die Holzbrücke bei Andau von ungarischen Soldaten gesprengt. 40 Jahre später wurde eine neue Brücke in Zusammenarbeit ungarischer und österreichischer Soldaten errichtet, im September 1996 wurde sie feierlich eröffnet.

Kranzniederlegung zu Beginn

Noch vor dem offziellen Festakt wurde bei der Brücke über den Einser-Kanal an der österreichisch-ungarischen Grenze nahe Andau ein Kranz niedergelegt. Militärpfarrer Alexander Wessely nahm die Segnung vor.

Die sogenannte Fluchtstraße wurde besichtigt, der lange Weg zwischen Andau und der Brücke an dem zahlreiche Künstler aus aller Welt mit ihren Skulpturen und Installationen an die Ereignisse vor 60 Jahren erinnern. Anschließend wurde im Andauer Weingut Scheiblhofer schließlich der offizielle Festakt abgehalten.

Links: