30.000 im Burgenland armutsgefährdet

Die Caritas startet ihre jährliche Spendenaktion, um Bedürftige auch im Winter zu unterstützen. Im Burgenland sind über 30.000 Menschen armutsgefährdet. Die Caritas ist auf Spenden angewiesen, doch diese sind zum Teil rückläufig.

„Wir ist größer als ich“ lautet der Titel der neuen Kampagne der Caritas. Der Zusammenhalt im Land sei wichtiger denn je, betonte Edith Pinter, Direktorin der Caritas Burgenland, am Donnerstag beim Startschuss der Aktion. So genannte „Sozialschmarotzer“ habe sie noch nie erlebt. „Armut findet immer im Geheimen statt“, so Pinter.

Armut könne jeden treffen, etwa nach einer Krankheit, Scheidung oder Kündigung. „Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas passiert“, hören Sozialberater oft bei der Caritas.

Armut Realität im Burgenland

Von Armut stark betroffen seien Alleinerziehende, Alte, Familien mit drei oder mehr Kindern, Langzeitarbeitslose, so die Caritas. Mehr als die Hälfte der Betroffenen sind Frauen. Die Caritas hilft in vielerlei Hinsicht, beispielsweise in Form von Lerncafes, inklusive Nachmittagsbetreuung und gesunder Jause.

Spenden rückläufig

Obwohl die Burgenländer sehr hilfsbereit sind, gehen die Spenden derzeit zurück. Bei der Caritas hofft man auf Unterstützung, damit betroffene Burgenländer nicht in der Kälte sitzen müssen. Mit 30 Euro kann eine Mutter zumindest einen Raum der Wohnung für ihre Kinder heizen.

Auch über Zeit- und Sachspenden freut man sich bei der Caritas. Unterstützung in den vier Lerncafes oder Kleidung und andere Gegenstände in den zwei Carla-Shops können helfen, Winterkleidung und Baby-Sachen werden benötigt.

„Nicht eine Armut gegen die andere ausspielen“

Die Angst vor Armut und Arbeitslosigkeit dürfe nicht in Hass umschlagen, so die Direktorin der Caritas Burgenland. Schon gar nicht solle die Politik eine Armut gegen die andere ausspielen. „In dieser Atmosphäre finde ich es bedenklich, wenn eine Diskussion über die bedarfsorientierte Mindestsicherung angeheizt wird, wo über Deckelungen oder Kürzungen gesprochen wird, wo emotional fragwürdige Rechenbeispiele aufgezeigt werden, die nicht zielführend sind, wenn wir gegen Armut ankämpfen sollen“, so Pinter. Im Vorjahr konnten über 90.000 Euro für betroffene Burgenländer gesammelt werden.

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