Melinda Esterhazy: Schau im Schloss

„Melinda Esterhazy - das Leben hat mir viel geschenkt“ heißt eine neue Ausstellung im Schloss Esterhazy in Eisenstadt. Die Schau zeigt die wichtigsten Stationen im Leben der vor zwei Jahren verstorbenen Melinda Esterhazy.

Die bürgerliche Melinda Ottrubay machte als Balletttänzerin eine unvergleichliche Karriere am Budapester Opernhaus. Sie heiratete schließlich den letzten Majoratsherrn Paul Esterhazy. Es klingt wie eine Geschichte aus einem Märchen, allerdings nimmt das Leben von Esterhazy sehr dramatische Wendungen. Und all das zeigt die neue Ausstellung im Schloss.

Ausstellung in fünf Akten

Die Ausstellung wurde in fünf Akten konzipiert - in Anlehnung an die Bühnenkarriere von Esterhazy. Raum für Raum durchschreiten die Besucher wie in einem Opernstück die Phasen des Lebens von Esterhazy geborene Ottrubay. Vom Foyer des Haydnsaals geht es in die Ausstellung. Die Besucher erblicken ein Porträt von ihr, das bisher noch nicht ausgestellt wurde. Es zeigt die 24-jährige Melinda Ottrubay.

Mit großem Ehrgeiz schafft sie es von der Elevin bis zur Primaballerina Assoluta der Budapester Oper. Im Film „Rhythmus und Tanz“ wird ihre bemerkenswerte Tanzkarriere greifbar gemacht - und zwar per 360-Grad-Projektion.

In der Ausstellung werden auch die beiden Familien gegenübergestellt: die politisch gewichtige Fürstenfamilie Esterhazy und die bürgerliche Familie Ottrubay. Auch das erste Kennenlernen von Melinda und Paul Esterhazy wird thematisiert - es war beim Tennisspielen in Budapest. Zu sehen sind unter anderem ein alter Holztennisschläger samt roten Tennisbällen von Paul Esterhazy und viele andere private Dinge.

Schöne und schwierige Zeiten

Fürst Paul Esterhazy verehrte die Primaballerina und schickte ihr immer wieder ihre Lieblingsblumen - rote Rosen - nach den Vorstellungen in die Garderobe. Die Geschichte begann wie im Märchen: Der Star der Budapester Oper heiratete Paul Esterhazy. Doch dann kam die Wende. Kurz nach der Hochzeit wurde ihr Ehemann inhaftiert, 1956 gelang dem Paar die Flucht nach Österreich und schließlich in die Schweiz. Nach dem Tod Paul Esterhazys wurde Melinda Alleinerbin. Sie brachte das Vermögen in Stiftungen ein.

Rote Rosen zum Abschied

Die Ausstellung zeigt Melinda Esterhazy als außergewöhnliche Frau, die mit ihren Aufgaben gewachsen ist. Verabschiedet werden die Besucher mit getrockneten roten Rosen. Es sind jene Rosen, die Esterhazy von der Familie auf ihren Sarg gelegt wurden.