Akutordination soll Spital entlasten
In der Akutordination behandelt ein diensthabender Allgemeinmediziner des Bezirks von Montag bis Freitag in der Zeit von 17.00 bis 22.00 Uhr medizinische Notfälle. Im gleichen Zeitraum macht ein zweiter praktischer Arzt Hausbesuche. Nach 22.00 Uhr steht ein Arzt für telefonische Anfragen zur Verfügung. Dieser alarmiert bei Bedarf Rettung oder Notarzt.
Erstbegutachtung beim Allgemeinmediziner
Mit dieser Akutordination sollen sowohl die praktischen Ärzte als auch das Spitalspersonal entlastet werden. Wer ohne Zuweisung ins Krankenhaus komme, werde zunächst an die Akutordination zugeleitet, erklärte Landesrat Norbert Darabos (SPÖ). Dort nehme ein erfahrener Allgemeinmediziner die Erstbegutachtung und eventuell die Erstbehandlung vor, danach werde je nach Krankheitsbild weiter behandelt.
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Etwa die Hälfte der bislang so behandelten Patienten, musste erst gar nicht stationär aufgenommen werden. Dem Krankenhauspersonal bleibt somit mehr Zeit für wirklich schwerwiegende Fälle und der Patient wird so behandelt, wie es sein Gesundheitszustand verlangt. Mit dem Projekt möchte man aber auch auf den drohenden Ärztemangel im Burgenland reagieren, denn in den nächsten fünf Jahren gingen 16 Prozent der burgenländischen Ärzte in Pension, in den nächsten zehn Jahren seien es 36,4 Prozent, so Ärztekammerpräsident Michael Lang.
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Weniger Nachtdienste für praktische Ärzte
Durch die Akutordination soll der Beruf des Landarztes wieder attraktiver werden. Beispiel Bezirk Oberwart: Bisher musste ein praktischer Arzt hier je nach Region im Schnitt mindestens einmal die Woche Nachtdienst machen, mit dem neuen System kommt er auf etwa viereinhalb Dienste im Quartal. Das Pilotprojekt läuft bis Dezember 2017, dann möchte man evaluieren und es eventuell auch auf weitere Spitäler ausweiten.