67-Jährige wegen Betruges verurteilt

Mit einem Schuldspruch endet am Dienstag ein Betrugsprozess am Landesgericht Eisenstadt: Die 67-jährige Angeklagte wurde wegen gewerbsmäßigen schweren Betrugs mit einem Schaden von mehr als 300.000 Euro zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Angeklagte legte Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung ein, die Staatsanwaltschaft hat sich Bedenkzeit erbeten.

Die Angeklagte hatte sich nicht schuldig bekannt. Per Videokonferenz wurden Dienstagvormittag Geschäftspartner und ehemalige Mitarbeiter der 67-jährigen Angeklagten in Güssing und Steyr befragt. Sie alle sagten aus, dass sich die Frau als finanzkräftige Geschäftsfrau ausgegeben habe und immer von einem Vermögen in Südafrika gesprochen habe.

„Belogen und betrogen“

„Wir sind nur belogen und betrogen worden“, so ein Zeuge, dem die Angeklagte 3.000 Euro netto als Bauleiter versprochen haben soll, der für seine Arbeiten im Haushalt der Angeklagten aber nie einen Cent bekommen haben soll, bis er das Geld - wie andere ehemalige Mitarbeiter der Angeklagten auch - über die AK bei Gericht eingeklagt hat.

Die Angeklagte soll sich auch Häuser in Bocksdorf und Strem vermitteln haben lassen, Kaufvorverträge erstellen haben lassen, in dem Haus in Strem sogar ein Jahr lang gewohnt, aber nie gezahlt haben. Auch beim geplanten „Center for Future Energy Technology“- Projekt von Reinhard Koch in Strem soll die Angeklagte als Investorin aufgetreten sein.

Millionen sind nie geflossen

Die Angeklagte habe ihm ein Schreiben einer Bank-Filiale in Südafrika vorgelegt, in dem gestanden sei, dass 200 Millionen Euro für das Projekt zur Verfügung stünden. Doch die Millionen sind bis jetzt ausgeblieben. Er fühle sich geschädigt, weil mehrere seiner Firmen dadurch Konkurs gemacht hätten, so Koch. Er habe 125.000 Euro an Arbeitsleistungen für das Projekt erbracht, die nicht bezahlt worden seien.

Auf die Frage des Verteidigers, ob das Projekt nicht von vornherein unmöglich gewesen sei, weil dafür vorgesehen Flächen in Strem im Natura 2000-Gebiet gelegen seien, sagte Koch: Man habe mit Experten der Raumplanung des Landes gesprochen und diese hätten signalisiert, dass eine Umwidmung durchaus möglich sei.

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