ÖVP will Stipendien für Medizinstudenten

Um dem Ärztemangel entgegenzuwirken, schlägt die ÖVP Burgenland vor, Medizinstudenten Stipendien zu geben. Das Land soll jährlich Stipendien vergeben, geknüpft an die Verpflichtung, im Burgenland als Arzt zu arbeiten.

Im Burgenland gibt es derzeit 142 praktische Ärzte. Etwa 70 Prozent von ihnen werden voraussichtlich bis 2025 in Pension gehen. Weil immer weniger Jungmediziner bereit sind, auf dem Land zu arbeiten, droht dem Burgenland ein Ärztemangel. Um dem entgegenzuwirken, kann sich die ÖVP für Ärzte etwas Ähnliches wie Ausbildungsverträge in der Wirtschaft vorstellen. Klubobmann Christian Sagartz fordert jährlich 20 Stiependien. „Wir können uns hier vorstellen, dass man beispielsweise im Gegenzug dazu, sich als künftiger Artz auf fünf oder mehrere Jahre bindet und sich verpflichtet, dann im Burgenland zu arbeiten“, so Sagartz.

Gruppenpraxen für Hausärzte

Schon jetzt sind im Burgenland zahlreiche Arztstellen ausgeschrieben, Interessenten gibt es kaum. Um die Hausärzte flächendeckend zu erhalten, sollten Gruppenpraxen auch unter den Praktischen Ärzten möglich sein, meint ÖVP-Gesundheitssprecher Georg Rosner. Außerdem sollten Ärzte ihre Kollegen auch anstellen können und Jungmediziner eine Landesförderung erhalten, wenn sie ihre Praxen in gefährdeten Regionen einrichten müssen.

SPÖ fordert mehr Studienplätze

Hingegen eine Erhöhung der Studienplätze für angehende Ärzte fordert SPÖ- Klubobmann Robert Hergovich angesichts des herrschenden Ärztemangels. Der zuständige Wissenschaftsminister und Reinhold Mitterlehner (ÖVP) habe es in der Hand, für eine nachhaltige Entlastung zu sorgen, so Hergovich. Das Burgenland unterstütze die Ausbildung burgenländischer Jungärzte schon jetzt durch kostenlose Vorbereitungskurse für die Aufnahmeprüfung zum Medizinstudium oder durch monatliche Zuschüsse für angehende Mediziner in burgenländischen Spitälern während des klinisch-praktischen Jahres.