Weinernte: Weniger Trauben - gute Qualität

Nach dem plötzlichen Frost Ende April wurde befürchtet, dass die heurige Weinernte für Burgenlands Winzer nicht allzu üppig ausfallen wird. Bei einem Lokalaugenschein in einem Weingarten im Bezirk Neusield/See zeigt sich, dass sich diese Befürchtungen bestätigen.

Es sei noch zu früh, um genau Zahlen zu nennen, sagt Anton Palkowitsch, Weinberater für den Bezirk Neusiedl am See in der Landwirtschaftskammer Burgenland. Die Einbußen nach dem Frost seien im Vergleich zum Vorjahr jedenfalls erheblich.

„Ich denke, dass wir im Bezirk um 60 Prozent weniger ernten, als das letzte Jahr. Letztes Jahr hatten wir über 400.000 Hektoliter hier im Bezirk, heuer würde ich 180.000 Hektoliter schätzen“, so Palkowitsch.

Winzer unter Druck

Die Qualität der Trauben sei gut, heißt es. Die geringe Menge hat allerdings weitreichende Auswirkungen - etwa für Eleonore Fleischhacker, Winzerin aus Illmitz: „Die Zahlungen laufen weiter, die werden wir heuer nicht abdecken können.“

„Ich persönlich bin nur Winzer im Nebenerwerb. Aber es gibt vereinzelt Weinbauern, die Kredite brauchen - also für manche ist es schon hart“, sagt der Apeltoner Winzer Hans Haider.

Weinlese im Weingarten

ORF

Der Preis für Weißweintrauben könnte wegen der geringen Menge steigen.

Bezirk Neusiedl: Weinlese bereits angelaufen

Im Bezirk Neusiedl am See ist die Weinlese bereits angelaufen. Derzeit werden die frühreifen Sorten für Most und Sturm, wie Bouvier-Trauben, gelesen. Die geringe Ernte wird sich auch auf die Preise niederschlagen. Der Kilopreis für Weißweintrauben liegt im Moment bei 1,30 Cent und könnte heuer noch auf bis zu zwei Euro steigen.