Jubiläum des Paneuropäischen Picknicks

Im Zuge des Paneuropäischen Picknicks am 19. August 1989 konnten mehr als 600 DDR-Bürger ungehindert die Grenze zu Österreich passieren. Auch heuer wieder wurde den schicksalhaften Geschehnissen gedacht.

Diese Ereignisse dieses denkwürdigen Tages jähren sich heuer zum 27. Mal. Geplant war an jenem 19. August eigentlich ein Picknick der Paneuropa-Bewegung in unmittelbarer Nähe zu Eisernen Vorhang. Eine Delegation sollte an diesem Tag die österreichisch-ungarische Grenze bei St. Margarethen überschreiten. Die Situation gestaltete sich für die Grenzpolizisten beider Seiten jedoch anders.

600 DDR-Bürger als Picknick-Gäste

„Ich musste für die ungarischen und österreichischen Delegationen einen vorläufigen Grenzübergang öffnen“, erinnerte der ehemalige ungarische Grenzpolizist Arpad Bella. „Das war ja eigentlich kein Problem. Aber als dann die 600 illegalen Grenzgänger kamen, hat sich das dann doch als Problem für mich herausgestellt“, schilderte Arpad Bella die damaligen Ereignisse.

PanEuropa-Picknick

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Arpad Bella war beim Paneuropäischen Picknick als Grenzbeamter im Einsatz

Denn unter den Picknickgästen waren auch mehr als 600 DDR-Bürger. Sie wollten nach Österreich und damit in die Freiheit fliehen. Laut Befehl mussten die ungarischen Grenzer einen illegalen Übertritt der DDR-Bürger verhindern. Zur Not auch mit Waffengewalt.

„Lieber Mensch bleiben, als ein braver Soldat“

„Ich wollte die Verantwortung dafür nicht übernehmen. Deswegen habe ich entschieden, dass ich sie friedlich herauslassen werde. Damit habe ich zwar alle vorgeschriebenen Gesetze und Regeln verletzt. Aber ich wollte lieber ein Mensch bleiben, als ein braver Soldat“, so Arpad Bella.

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Ein Park dient als Mahnmal für die Ereignisse von 1989

Jedes Jahr versammeln sich hier zahlreiche Menschen, um den Geschehnissen im August 1989 zu gedenken. Den Anfang machten Freitag die „Paneuropabewegung Österreich“ sowie das „Europaforum Burgenland“. Vom Eisernen Vorhang sind nur noch wenige Relikte übriggeblieben. Ein großzügig angelegter Park dient als Mahnmal - an einer Grenze, an der 27 Jahre später wieder kontrolliert wird.