„Brexit“: Bischof warnt vor „Schockstarre“

Der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics bedauerte am Freitag die „Brexit“-Entscheidung der Briten. Der „Europabischof“ warnte davor, in eine Schockstarre zu verfallen.

Zsifkovics, der der Österreichs Kirche in der Brüsseler Kommission der EU-Bischofskonferenzen vertritt, sieht die Mehrheitsentscheidung der Briten für den EU-Austritt als Ausdruck legitimer demokratischer Willensbildung, die selbstverständlich zu respektieren sei. Sie bedeute jedoch einen „bedauerlichen Rückschritt“ für das Zusammenwachsen Europas, das nun „nicht in eine Schockstarre verfallen“ dürfe.

„Weckruf für neuen europäischen Humanismus“

Er sehe darin aber zugleich einen „Weckruf für einen neuen europäischen Humanismus“, an dessen Verwirklichung alle gefordert seien, so Zsifkovics. Europa sei mit einer tiefen Vertrauens- und Orientierungskrise konfrontiert, die aus einem Bündel an Strukturproblemen resultierten.

Die EU müsse wieder gemeinsame Lösungen und Antworten auf zentrale Fragen der Gegenwart finden, so der Bischof. Als Beispiel nannte er die Flüchtlings-und Migrationskrise und die Schaffung einer gerechten und nachhaltigen Gesellschafts- und Wirtschaftsform.

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