Aufruf gegen Lebensmittelverschwendung

„Mutter Erde - Essen verschwenden ist Mist“ - das ist der Titel des aktuellen Schwerpunktes in allen Medien des ORF. Ziel ist es, mehr Bewusstsein für einen sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln zu schaffen.

Laut Umweltministerium landen in Österreich jährlich rund 157.000 Tonnen an Lebensmitteln im Müll. Vieles davon wäre noch genießbar. Etwa 8 Prozent des Restabfalls im Burgenland wären noch genießbar. Zum Teil würden auch originalverpackte Nahrungsmittel im Müll landen, so der Geschäftsführer des Burgenländischen Müllverbandes, Johann Janisch.

Lebensmittelverschwendung, Umweltdienst, Müll

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2.400 Tonnen Lebensmittel landen im Jahr im Burgenland im Müll

2.400 Tonnen Lebensmittel im Müll

„Wir haben diese acht Prozent jetzt hochgerechnet, das sind ungefähr 2.400 Tonnen im Jahr an genussfähigen Lebensmitteln die wir im Restabfall haben. Wenn wir das Rechenbeispiel jetzt noch weiterführen und die Annahme machen, dass ein Kilo den Wert von fünf Euro hätte, dann würde das eine Summe von zwölf Millionen Euro im Jahr ergeben“, sagte Janisch.

Zwölf Millionen Euro, die im Müll landen. Diese Zahlen stammen aus dem Jahr 2013. Der Burgenländische Müllverband führt alle drei Jahre Analysen des Restabfalls durch. Die nächste Auswertung erfolgt heuer im Herbst. Im urbanen Raum würden zwar noch mehr Lebensmittel im Müll gefunden als in ländlichen Gegenden, trotzdem gäbe es auch hier Entwicklungspotential, so Janisch.

Lebensmittelverschwendung, Umweltdienst, Müll

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Vor dem Entleeren kontrollieren die Mitarbeiter des Umweltdienstes, ob sie aussortieren müssen

Bewussterer Umgang mit Essen

„Wir versuchen natürlich auch hier Aufklärungsarbeit zu betreiben und die Menschen zu einem vernünftigen Verkaufsverhalten zu animieren, zum Beispiel zu sagen, dass man nur einkaufen solle, was man auch wirklich braucht. Auch solle man gewissen Lockangeboten nicht folgen. Wir möchten dazu beitragen, dass ein bewussterer Umgang mit Lebensmitteln auch hier im Burgenland greift“, sagte Janisch.

Österreichweit landen laut Umweltministerium jährlich etwa 157.000 Tonnen an Lebensmitteln und Speiseresten im Müll. Pro Haushalt und Jahr sind das Nahrungsmittel im Wert von zirka 300 Euro.

Bimüll

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Leopold Krumpeck vom Umweltdienst Burgenland beim Entleeren einer Biomülltonne

Verpackte Lebensmittel im Biomüll

Christoph Hartmann fährt einen Lkw des Umweltdienstes Burgenland, der die Biomüll-Tonnen entleert. In den Tonnen wird auch immer wieder Essbares gefunden. „Viele Nahrungsmittel sind in der Biotonne drinnen, manchmal sogar noch in Plastik verpackt. Plastik hat aber in der Biotonne nichts verloren und gehört extra entsorgt“, so Hartmann.

Mülltonnen auf - schauen, ob tatsächlich nur Biomüll drin ist - und dann ab damit in den Laderaum des Lkw. 10.000 Kilogramm Biomüll werden pro Fuhr abtransportiert. Leopold Krumpeck findet vor allem in den Mülltonnen bei Wohnhausanlagen Dinge, die dort eigentlich nicht hineingehören. „Plastik, Dosen - der halbe Kübel wird wieder voll Plastik sein“, vermutete Leopold Krumpeck, ebenfalls mit dem Lkw des Umweltdienstes unterwegs.

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Leopold Krumpeck vom Umweltdienst Burgenland bei der Arbeit

Verschwendung nach Feiertagen

Die Plastik-Verpackung muss dann von den Mitarbeitern händisch aus dem Biomüll sortiert werden. Speziell nach Feiertagen werde sehr viel weggeschmissen, zum Teil noch in der Originalverpackung, wo das Ablaufdatum noch nicht einmal erreicht worden sei, so Albert Waha vom Umweltdienst Burgenland.