FPÖ-Klubobmann Kovasits tot

FPÖ-Klubobmann Gerhard Kovasits ist in der Nacht auf Donnerstag im Alter von 62 Jahren gestorben. Er erlag einem langjährigen Krebsleiden. Kovasits war seit 2010 Landtagsabgeordneter. Nach Bildung der rot-blauen Regierung übernahm er die Funktion des Klubobmannes.

Kovasits war Kriminalbeamter. 1997 zog er für die FPÖ in den Gemeinderat seiner Heimatgemeinde Bruckneudorf im Bezirk Neusiedl am See ein. 2010 wurde er Landtagsabgeordneter. Kovasits war aber nicht immer FPÖ-Politiker. Von 1985 bis 1997 war er SPÖ-Gemeinderat in Bruckneudorf.

Nachdem die FPÖ nach der Landtagswahl 2015 in die Regierung kam und der bisherige FPÖ-Klubobmann Johann Tschürtz Landeshauptmannstellvertreter wurde, übernahm Kovasits die Funktion des Klubchefs. Er war auch Sprecher für die Bereiche Europa, Sicherheit, Integration und Feuerwehr. Kovasits hinterlässt eine Tochter und einen Sohn.

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Gerhard Kovasits ist tot

Ein Nachruf von ORF-Burgenland-Reporter Andreas Berger

Tiefe Trauer in der FPÖ

„Wir sind sehr traurig, gleichzeitig aber auch dankbar, dass wir ein gutes Stück gemeinsamen Weges mit Gerhard Kovasits gehen durften“, bedauerte Landeshauptmannstellvertreter Tschürtz in einer Aussendung das Ableben des FPÖ-Klubobmannes. Nicht nur die Freiheitliche Partei, sondern das gesamte politische Burgenland habe einen großen Demokraten, der die Anliegen des Landes und seiner Menschen immer über kleinliche Parteiinteressen gestellt habe, verloren.

„Kovasits war eine wertvolle Stütze unserer freiheitlichen Gesinnungsgemeinschaft“, so FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache.

„Wir verlieren einen Freund und engagierten Politiker, der über alle Parteigrenzen hinweg Anerkennung gefunden hat“, so FPÖ-Landesrat Alexander Petschnig.

„Was bleibt, das ist die Erinnerung an einen guten Freund, wertvollen Menschen und grundehrlichen, fleißigen Mandatar“ sagte die Dritte Landtagspräsidentin Ilse Benkö.

In der Partei herrsche tiefe Trauer, so Landtagsabgeordneter und Klubobmann-Stellvertreter Geza Molnar: „Kovasits wusste seit der Diagnose, dass es keine Rettung geben würde. Seine Einstellung, sein Mut und sein Kampf suchen ihresgleichen. Keine noch so folgenschwere Therapie konnte ihn von der politischen Arbeit abhalten.“

Hofer: „Sehr guter persönlicher Freund“

"Gerhard Kovasits war nicht nur ein politischer Wegbegleiter sondern auch ein sehr guter persönlicher Freund“, zeigte sich der freiheitliche Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer tief betroffen vom Tod des burgenländischen FPÖ-Klubobmannes. „Ich bin glücklich, dass es mir vergönnt war, noch wenige Tage vor seinem Tod mit ihm ein langes Gespräch zu führen. Er wird mir sehr fehlen“, so Hofer.

Trauer und Bestürzung auch bei anderen Parteien

„Mit dem Ableben von Klubobmann Gerhard Kovasits verliert das Land Burgenland eine starke und ehrliche Persönlichkeit, die stets das Allgemeinwohl im Mittelpunkt seiner Handlungen gesehen hat“, so Hans Niessl (SPÖ) in einer Pressemitteilung. Auch SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich zeigte sich erschüttert. „Gerhard Kovasits war ein verlässlicher Partner mit Handschlagqualität.“

"Die Geduld und Willensstärke, mit der er seiner langen Krankheit begegnete, spiegelten bis zuletzt jene Gutmütigkeit und Stärke wider, die Kovasits Zeit seines Lebens auszeichneten,“ so Landtagspräsident Christian Illedits (SPÖ).

„Als Politiker mit Grundsätzen und großen Kämpfer“ würdigte ÖVP-Klubobmann Christian Sagartz den Verstorbenen. Er habe Kovasits als Landtagskollegen kennen und schätzen gelernt. Bis zuletzt seien Zusammentreffen von gegenseitigem Respekt, Verständnis und Toleranz geprägt gewesen“, so Sagartz. Der Zweite Landtagspräsident Rudolf Strommer (ÖVP) sagte auch, der Bezirk Neusiedl am See verliere einen verlässlichen Politiker.

„Der Tod unseres Kollegen im Landtag kam nicht überraschend, wir wussten ja um seine schwere Krankheit. Dessen Endgültigkeit vor Augen macht uns betroffen und lässt uns innehalten“, sagte die grüne Landtagsabgeordnete Regina Petrik.

„Ich bin zutiefst schockiert und betroffen", sagte LBL-Abgeordneter Manfred Kölly zum Ableben des FPÖ-Klubchefs. „Er war ein sehr ehrgeiziger Mensch, der in den letzten Jahren die Politik in unserem Land mitgeprägt und mitgestaltet hat."