Wohngemeinschaft für Flüchtlinge

In Pinkafeld werden 15 Jugendliche aus Afghanistan und Syrien vom SOS-Kinderdorf betreut. Sie mussten ihre Heimat allein verlassen, oder haben auf der Flucht ihre Verwandten verloren. Auch die Integration funktioniert im Wohnheim gut.

Ein Haus nahe dem Stadtzentrum von Pinkafeld wurde vom SOS-Kinderdorf angemietet. Seit Dezember wohnen hier 15 Burschen aus Afghanistan und Syrien - unbegleitete Flüchtlinge, die sich allein nach Österreich durchgeschlagen haben. Seine Eltern und er seien auf dem Weg nach Europa getrennt worden, an der Grenze zwischen dem Iran und der Türkei, er wisse nicht, ob sie überhaupt noch leben, aber ihm gehe es hier jetzt gut, sagte Ali Reza Rajabi aus Afghanistan.

Der 13-jährige Omid wird seine Eltern hoffentlich bald wiedersehen. Sie sind in Schweden, erfuhr er vor kurzem. „Ich bin mit meinen Eltern zunächst in den Iran geflohen, dort hatten wir keine Zukunft. Auf dem Weg nach Europa wurden wir voneinander getrennt, jetzt leben sie in Schweden“, so Omid Rafie aus Afghanistan.

Wohngruppe für Flüchtlinge, SOS Kinderdorf

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15 minderjährige Burschen sind in dem Haus untergebracht

Wohngruppe für Flüchtlinge, SOS Kinderdorf

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Das Haus in Pinkafeld wurde vom SOS-Kinderdorf angemietet

Betreuer und engagierte Nachbarn

In Pinkafeld kümmern sich kompetente Betreuer, aber auch engagierte Nachbarn um die Jugendlichen. Fast alle von ihnen gehen schon in die Schule und lernen Deutsch. Der zuständige Landesrat ist beeindruckt und spricht von einem Vorzeigeprojekt.

„Wenn man die Gesichter sieht und die Geschichten kennt - ich durfte mit einigen jetzt sprechen - dann sieht man vielleicht die Sache auch differenzierter, als es viele derzeit in Österreich tun“, sagte SPÖ-Landesrat Norbert Darabos.

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Die Wohngemeinschaft ist das zweite derartige Projekt im Burgenland

Zweites Wohnprojekt im Burgenland

Für die SOS-Kinderdorf-Organisation ist diese Wohngemeinschaft nach Kleinhöflein bereits das zweite derartige Projekt im Burgenland. „Es ist nicht selbstverständlich, denn in der Steiermark darf man keine Wohngemeinschaften machen, sondern nur Wohnheime. Das ist den Kindern und Jugendlichen nicht zumutbar in einem Wohnheim zu sein“, so Susanne Maurer-Aldrian von der SOS-Kinderdorf Region-Süd.

„Mein großer Wunsch und große Hoffnung ist es, dass einige wieder in ihr Land zurückkehren können und dort etwas für ihre Brüder und Schwestern aufbauen können“, sagte SOS-Kinderdorf-Präsident Helmut Kutin. Nach dem Muster kleine Wohngemeinschaften statt Massenquartiere betreut das SOS-Kinderdorf österreichweit bereits mehr als 200 unbegleitete Jugendliche.