Lutzmannsburg: Warten auf Privatisierung

Das Thermenresort Lutzmannsburg hat in diesen Tagen geschlossen. Die routinemäßigen Wartungsarbeiten dauern noch bis einschließlich 25. Dezember. Eine langfristige Baustelle bleibt offenbar die geplante Privatisierung.

Die Therme und das angeschlossenen Hotel sind im Eigentum das Landes. Derzeit sind keine Kaufinteressenten in Sicht - vielleicht auch, weil schon bald wieder investiert werden muss. Vor drei Jahren, 2012 hat das Land rund 23 Millionen Euro in das Thermenresort Lutzmannsburg investiert. Jetzt stehen weitere bauliche Maßnahmen an, die im Jänner vom Aufsichtsrat beschlossen werden sollen.

Unter anderem ist ein Ruhebereich geplant. Die Investitionen sollen aus den laufenden Erträgen finanziert werden, sagte der für Tourismus zuständige Landesrat Alexander Petschnig von der FPÖ. Es sei schwierig zu sagen, wie hoch die Investition sei, da nicht alle Unterlagen auf dem Tisch liegen würden, so Petschnig. „Auch deswegen, weil es hier unterschiedliche Module gibt, man muss die ganze Investition nicht auf einmal stemmen, es kann sich auch über mehrere Jahre strecken. Aber es bei den Investitionen geht es um einige Millionen Euro“, sagte Petschnig.

Thermenresort Lutzmannsburg

ORF

In die Therme Lutzmannsburg muss investiert werden

Letzter Verkaufsversuch scheiterte

Der vorläufig letzte Versuch, das Thermenresort zu verkaufen, scheiterte im September. Derzeit gibt es keine Kaufinteressenten. Das Land solle die Therme als wichtigen Leitbetrieb behalten, forderte die SPÖ-Mittelburgenland. Privatisierung ja, aber nicht um jeden Preis, ist die Linie von Landesrat Petschnig. „Daher harren wir der Dinge. Wir sind natürlich auch selbst bereit die entsprechenden Investitionen zu tätigen, das Resort weiter zu entwickeln, man kennt die kurzen Investitionszyklen in der Branche. Aber wir halten uns das offen bis wirklich ein tolles Angebot kommt, wo wir auch der Meinung sind, dass es für die Arbeitskräfte und die Wertschöpfung vor Ort wichtig ist, dann werden wir natürlich auch nicht nein sagen“, sagte Petschnig.

Alleiniger Geschäftsführer wird nach dem Abgang von WiBuG-Direktor Franz Kast Langzeitchef Wolfgang Stündl. Er war vor einem Jahr entmachtet worden - als Begründung wurden Kommunikationsprobleme mit den Hoteliers der Region genannt. Seither war Stündl nur für das Hotel verantwortlich. Jetzt ist er auch wieder für die Therme zuständig.

Berlakovich: „Zukunft der Region hat Vorrang“

„Viel zu lange sind keine Entscheidungen getroffen und die dringend notwendigen Investitionen in einen Ruhebereich nicht getätigt worden. Dadurch sind der Therme und der gesamten Region viele Stammgäste abhandengekommen“, kritisierte Oberpullendorfs Bezirksparteiobmann, Nationalratsabgeordneter Niki Berlakovich am Mittwoch. Um breitere Gästeschichten anzusprechen sei die überfällige Investition in den Ruhebereich unbedingt notwendig, so Berlakovich. „Ein Zukunftskonzept unter Einbindung aller Beteiligten hat Vorrang und ist wichtiger als eine überstürzte Privatisierung“, sagte Berlakovich.