Gratiszahnspange: Geringe Nachfrage

Mit erstem Juli ist die Gratiszahnspange nach vielen Debatten eingeführt worden. Eltern von betroffenen Kindern ersparen sich etwa 5.000 Euro pro Zahnspange. Rund fünf Monate nach der Einführung ist die Nachfrage im Burgenland nicht besonders groß.

Nach ersten Schätzungen sollten jährlich an die 22.500 Kinder in Österreich eine Gratiszahnspange bekommen. Derzeit liege die Nachfrage im Burgenland unter den Erwartungen, so Christian Moder von der Burgenländischen Gebietskrankenkasse.

„Wir haben bislang im dritten Quartal über 60 Anträge, könnte etwas besser sein nach den Prognosen, aber wir gehen davon aus, dass sich diese Leistungsposition in der Bevölkerung verankert und dann die Nachfrage steigen wird“, sagte Moder.

Spange nur bei Fehlbiss

Wer eine Gratiszahnspange bekommt, ist genau definiert: Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren, ihr Fehlbiss muss erheblich sein. Wenn auf einer fünfteiligen Skala nach einer internationalen Klassifizierung die Stufen vier oder fünf vorliegen, übernimmt die Krankenkasse die Kosten.

Die Gratiszahnspange können nur Kieferorthopäden, die bestimmte Qualitätskriterien erfüllen, verordnen. Von der burgenländischen Gebietskrankenkasse wurden dafür sechs Planstellen besetzt.

Kieferorthopäde muss Spange verschreiben

„Es war nicht einfach, aber auch nicht schwierig. Hintergrund ist, dass es ein völlig neuer Vertrag war. Es sind Kieferorthopäden, nicht jeder Zahnarzt ist Kieferorthopäde, daher gab es einige Auffassungsschwierigkeiten, auch einige Schwierigkeiten der Beurteilungen der Qualitätsanforderungen, die wir an die Kieferorthopäden gestellt haben. Aber wir konnten zeitnahe alle sechs Stellen besetzen“, so Moder.

Wer einen Wahlarzt besucht, hat zwar die Chance, die Kosten für die Zahnspange ersetzt oder zum Teil refundiert zu bekommen, aber der Wahlarzt muss ebenso Kieferorthopäde sein und bestimmte Kriterien erfüllen.

Gratiszahnspange ist festsitzend

Kerstin Schwarz-Buchinger ist Kieferorthopädin und kennt viele Fälle, die für die Gratiszahnspange in Frage kommen. „Klassisch ist, wenn Zähne fehlen, es große Stufen zwischen Ober- und Unterkiefer gibt, oder auch dramatische Überbisse“, so Schwarz-Buchinger.

Die Gratiszahnspange ist festsitzend - sie kann also Nachts nicht aus dem Mund genommen werden und die Patienten müssen penibel auf die Mundhygiene achten.

Link:

• Gratis-Zahnspange im Burgenland ab Juli (15.4.15)