Intensive Sprachkurse für Flüchtlinge

In der Wirtschaftskammer in Güssing haben Anfang Oktober Flüchtlinge aus Syrien einen Intensivdeutschkurs belegt. Die jungen Männer absolvierten in ihrer Heimat bereits ein Studium oder andere höhere Schulen.

In einer kleinen Gruppe haben die jungen Syrer in der Wirtschaftskammer in Güssing begonnen mehrmals in der Woche Deutsch zu lernen. Seit sieben Monaten lebten die Syrer im Burgenland. Einige von ihnen haben bereits den Asylstatus zugesprochen bekommen. Die meisten Kursteilnehmer sind Techniker, fast alle sprechen sehr gut Englisch. Die Syrer wollten auf schnellstem Weg Deutsch lernen, um möglichst rasch in Österreich arbeiten oder weiter studieren zu können.

Intensivdeutschkurse für Flüchtlinge in Güssing

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Die Syrer zeigen hohe Einsatzbereitschaft in den Unterrichtsstunden

Grammatik und Dialekte bereiten Probleme

Die Grammatik sei sehr schwierig. Das gelte vor allem für den Dativ und Akkusativ. Aber generell sei es eine gute Sprache, sagte Roudy, ein Flüchtling aus dem syrischen Damaskus. Neben der Grammatik seien vor allem es die verschiedenen Dialekte die den Syrern beim Lernen Probleme bereiten. Die Teilnehmer dieses Kurses seien die besten die sie jemals hatte, sagte Kursleiterin Birgit Prader. Von der Eigenmotivation und Selbstaktivität her merke man, dass sie hochmotiviert seien. Sie würden auch zu Hause irrsinnig schnell, seien sehr bemüht und hätten auch viele Fragen, so Prader.

Abdulkader war in seiner Heimat Zahnarzt. Er hat in Weißrussland promoviert, spricht arabisch, russisch, englisch und möchte nun deutsch lernen. Zuersteinmal habe er jetzt für fünf Wochen den Kurs in Güssing. Erst müsse er gut Deutsch lernen und dann könne er wieder auf eine Universität gehen oder seinen alten Beruf ausüben, so Abdulkader.

Intensivdeutschkurse für Flüchtlinge in Güssing

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Alle Teilnehmer möchten möglichst rasch Deutsch lernen

Gut ausgebildete Flüchtlinge als Chance

Viele junge Syrer hätten eine Topausbildung. In der Wirtschaftskammer glaube man, dass sie für den heimischen Arbeitsmarkt eine Bereicherug darstellen würden. Es seien genau diese Schlüsselarbeitskräfte wie Ärzte, Anwälte oder auch Lehrer. Am Lehrpersonal würde es nämlich in Zukunft mangeln, wenn man Zuwanderer und deren Kinder bekomme, damit sich diese nicht nur in ihrer Sprache verständigen könnten, sondern auch in der deutschen Sprache, sagte Klaus Sagmeister, Vizepräsident der Wirtschaftskammer.

Neben dem Intensivkurs in Güssing, nahmen die jungen Syrer noch zusätzliche Deutschstunden und engagierten sich auch in Vereinen. Dadurch hoffen die jungen Männer schneller die deutsche Sprache zu erlernen.

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