Anklage gegen Simandl eingebracht

Ex-BEGAS-Chef Rudolf Simandl muss vor Gericht. Das bestätigte die Korruptionsstaatsanwaltschaft am Donnerstag. Es wurde gegen insgesamt sieben Personen beim Landesgericht Eisenstadt Anklage eingebracht.

Simandl und zwei weitere Angeklagte müssen sich wegen Untreue, gewerbsmäßig schweren Betrugs und Geschenkannahme verantworten, Simandl selbst zusätzlich noch wegen Veruntreuung. Der frühere zweite BEGAS-Vorstand Reinhard Schweifer und zwei weitere Angeklagte werden der Untreue bezichtigt, der siebente Angeklagte der Falschaussage.

Insgesamt wird ihnen - allen voran dem Hauptangeklagten Simandl - ein Schaden von mehr als vier Millionen Euro zur Last gelegt, sagte der Sprecher der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, Norbert Hauser. „Da sind unter anderem die Abrechnungen privater Aufwendungen über die BEGAS wie zum Beispiel Urlaubsreisen, Kosten für private Essen und die Verwendung von Gasgutscheinen im Gesamtwert von über 50.000 Euro für private Zwecke Gegenstand dieser Anklage“, so Hauser.

Anklageschrift umfasst mehr als 120 Seiten

Die Anklageschrift ist mehr als 120 Seiten lang und wirft Simandl eine Vielzahl an Delikten vor - etwa die eigenmächtige Erhöhung seines Gehaltes ohne Vertragsgrundlage und die Abrechnung von Kilometergeld für private Fahrten. „Außerdem legen wir Simandl zur Last, im Zusammenhang mit der Vergabe der Errichtung von Biomasse-Heizkraftwerken Provisionszahlungen in der Höhe von zirka 2,4 Millionen Euro gefordert zu haben“, sagte Hauser.

Das Verfahren gegen den betreffenden Bauunternehmer wurde hingegen eingestellt. Vier der sieben Angeklagten drohen bis zu zehn Jahre Freiheitsstrafe. Die Energie Burgenland - in der die BEGAS inzwischen aufgegangen ist - schloss sich dem Strafverfahren als Privatbeteiligte an.

In einigen Punkten wird noch weiter ermittelt

Ziel sei es, jeden einzelnen Euro zurückzuholen, betonte das Unternehmen. Insgesamt habe man bereits die Rückzahlung von 4,6 Millionen Euro aus diversen Kanälen erreicht. Simandl selbst hat dem Unternehmen drei Millionen Euro erstattet. Dass die Rückerstattungen insgesamt bereits höher sind, als die jetzige Anklagesumme, resultiert unter anderem daraus, dass die aktuelle Anklage noch nicht alle Vorwürfe umfasst, sondern in einigen Punkten noch weiter ermittelt wird.

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