Kreuzstadl: Erinnerung an jüdische Gemeinde
Vor 70 Jahren, im März 1945, wurden beim Kreuzstadl in Rechnitz rund 200 jüdische Zwangsarbeiter ermordet. Seit 20 Jahren erinnert der Verein RE.FUGIUS mit einer Gedenkfeier an dieses Massaker. Am Sonntag nahmen erstmals auch die Spitzen der Landespolitik an der Feier teil.
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„Erinnern, nicht vergessen“
Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) erinnerte daran, dass die Vertreibung der Juden aus dem Burgenland nicht das Werk einiger weniger Nazis war. „Als diejenigen, die heute politische Verantwortung in diesem Land tragen, haben wir somit die moralische Verpflichtung, uns dafür bei den Überlebenden, bei den Nachkommen der Toten zu entschuldigen. Wir schämen uns zutiefst dafür, was Menschen in diesem Land anderen Menschen angetan haben“, so Niessl.
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Nach dem Krieg gab es keinerlei Bemühungen, die Überlebenden zurückzuholen. „Niemals vergessen“, fordert Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Steindl (ÖVP). „Wir müssen weitermachen, wir müssen ständig von vorne anfangen und aus den Erinnerungen ein Wertefundament für die Gegenwart und vor allem für die Zukunft formen“, sagte Steindl.
Als Zeichen gegen Rassismus
Paul Gulda, Obmann von RE.FUGIUS, schlägt einen Bogen vom Damals zum Heute: „Wenn wir hier stehen, dann stärken wir uns gegenseitig und wollen ein Zeichen setzen im Kampf gegen Übergriffe, Diskriminierungen, Anfeindungen jeglicher rassistischer Art.“
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Erinnerungsweg mit Schautafeln
Der Kreuzstadl wird künftig zu bestimmten Anlässen in der Nacht beleuchtet - und ist damit weithin ein sichtbares Symbol gegen den Rassismus von Heute. Schautafeln eines von der EU finanzierten Erinnerungsweges informieren über die jüdische Gemeinde von Rechnitz und über bedeutende Persönlichkeiten, Orte und Gebäude. 1938 lebten noch 125 Juden in Rechnitz. Sie wurden alle deportiert. Lediglich eine Familie kehrte nach dem Krieg zurück.