Bericht: Nazi Alois Brunner 2009 gestorben

Einer der meist gesuchten Nazi-Verbrecher, der Burgenländer Alois Brunner, soll nach Angaben des Simon Wiesenthal Centers hochbetagt im Jahr 2009 oder 2010 in Damaskus gestorben sein. Brunner stammte aus Rohrbrunn (Bezirk Jennersdorf).

Der ehemalige SS-Hauptsturmführer Alois Brunner soll als „Ingenieur der Endlösung“ für den Tod von etwa 130.000 Juden aus mehreren Ländern verantwortlich sein. Zum letzten Mal wurde Brunner, der 1912 im Burgenland geboren wurde, angeblich 2001 gesehen. Er war hochrangiger Mitarbeiter des 1962 in Israel hingerichteten SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann.

Nach Syrien geflüchtet

Stichhaltige Beweise für seinen Tod gab es ebenso wenig wie für die letzten Lebensjahrzehnte Brunners, der unter dem Schutz des Assad-Regimes in Syrien gelebt haben soll.

1954 war er nach Syrien geflüchtet, wo er Mitte der 1980er Jahre, unter falschem Namen lebend, von einem Journalisten aufgespürt wurde. Er gab seine Identität freimütig zu und rühmte sich seiner Taten, für die er nie zur Rechenschaft gezogen wurde - mehr über Alois Brunner in Buch über burgenländischen Nazi-Verbrecher.

Alois Brunner

ORF

Keine Bestätigung aus Syrien

Die Information über den Tod Brunners erhielt das Wiesenthal Center von einem deutschen Geheimdienstmitarbeiter, der einige Jahre in Syrien und der Nahost-Region tätig war. „Eine Bestätigung ist wegen der Situation in Syrien nicht zu bekommen, aber im Fall von Brunner kann man davon ausgehen dass er offenbar an Altersschwäche gestorben ist“, sagte der Direktor des Wiesenthal-Centers, Efraim Zuroff, gegenüber dem israelischen Internetportal Ynet, das am Sonntag über den Tod Brunners berichtete. Zuroff erstellt jährlich eine Liste der meist gesuchten Nazi-Verbrecher.