Felsenmuseum nach Umbau wieder eröffnet

Das Felsenmuseum in Bernstein (Bez. Oberwart) ist nach aufwendigen Um- und Ausbauarbeiten wieder eröffnet worden. In den neuen Ausstellungsräumen kann man nun wieder die Geschichte des Edelserpentins entdecken.

Für Familie Potsch war die Wiedereröffnung ein großer Festtag, an dem ganz Bernstein teilnahm. Im Altbestand des Hauses wird anhand von einzigartigen Exponaten aus dem vorigen Jahrhundert die Geschichte der Serpentinschleifer dokumentiert.

Schwierige Recherchen

„Früher hat man ja alles geheim gehalten, weil der Konkurrenzbetrieb nichts erfahren durfte. Und das war relativ mühsam. Wir haben mit Serpentindrechslern gesprochen, die noch leben und haben auch versucht, solche Gegenstände aufzutreiben“, erklärt Museumsleiter Niko Potsch. Gefunden wurde zum Beispiel eine Vase von Josef Piringer, die bei der Weltausstellung 1958 die Goldmedalle erhielt - eine Mosaikvase aus 514 Steinen.

Exponate im Felsenmuseum

ORF

Die Vase, die 1958 auf der Weltausstellung stand

Zubau Otto Potsch gewidmet

Den neuen, großen Museums-Zubau widmet Niko Potsch seinem 75-jährigen Vater Otto Potsch. Der Bildhauer beschäftigte sich in seinem Leben mit verschiedensten Künsten - Metall, Malerei, Musik und Edelserpentin. "Sein Meisterwerk ist ein Pferd - es ist ein besonders schönes, reines Edelserpentinstück. Auch von der Größe her ist es sehr selten. Aber es gibt auch viele andere schöne Edelserpentinfiguren.

Pferd aus einem Edelserpentin

ORF

Otto Potschs Meisterstück

„Einmalige Kunst“

Otto Potsch lernte Edelserpentin - jenen hell- bis dunkelgrünen Stein, der nur in Bernstein gefunden wird - in den späten 1950er-Jahren kennen. „Ich kannte das bis dahin nicht. Und was er da gemacht hat, ist toll. Es ist auf der Welt einmalig, so etwas gibt es kein zweites Mal. Er hat damit natürlich auch seine Gesundheit ruiniert, doch er hat weiter gemacht. Und was er im Serpentin gefunden hat, konnte er später auf den Bernstein übertragen. Und so sind diese einmaligen Bernstein-Fotos entstanden, was ebenfalls auf der Welt einmalig ist“, sagt Gunter Haug, Buchverleger von Otto Potsch.

Bild von Bernstein-Skulptur

ORF

Foto einer Bernstein-Skulptur

„Es ist ein wichtiger Teil der Geschichte Bernsteins und auch ein wichtiger Teil der Identität des Burgenlandes, weil hier Vielfalt, Kreativität und Unternehmertum gezeigt wird. Und das ist etwas Besonderes“, sagt Kulturlandesrat Helmut Bieler (SPÖ). Das Felsenmuseum ist täglich von 09.00-18.00 Uhr geöffnet.