EU: Burgenland profitierte am stärksten

Von Montag bis Freitag beleuchtet der ORF Burgenland das Thema „Burgenland in der EU“ aus verschiedenen Perspektiven. Wirtschaftlich hat kein Bundesland vom EU-Beitritt Österreichs so profitiert wie das Burgenland.

Vor genau 20 Jahren haben sich Österreich und die EU auf den Beitritt Österreichs geeinigt. Das Burgenland war nach dem Beitritt das einzige Ziel-1-Gebiet Österreichs und erhielt als solches besonders hohe Förderungen aus Brüssel. Seit 1995 wurden 110.000 Projekte mit Geld von der EU gefördert und von Bund und Land mitfinanziert. Damit wurden Investitionen von rund vier Milliarden Euro ausgelöst. Eine Milliarde Euro ist von Brüssel ins Burgenland geflossen.

Lenzing-Werk

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Lenzing Lyocellwerk wurde mit EU-Geldern gefördert

Geld von der EU für die unterschiedlichsten Projekte

Die Palette der Projekte reicht von der Starthilfe für Kleinstunternehmen über Ausbildungskurse für Arbeitslose, Projekte im Tourismus und in der Landwirtschaft bis zur Ansiedelung von großen Betrieben. Nicht alle Projekte waren von Erfolg gekrönt, so manche Bilanz fällt zwiespältig aus. Ein Beispiel: Das hoch geförderte Lyocellwerk der Firma Lenzing brachte zwar die versprochenen 200 Arbeitsplätze. Die Hoffnung, dass Lenzing als Leitbetrieb andere Betriebe in den Wirtschaftspark Heiligenkreuz ziehen würde, erfüllte sich aber nicht.

Jeden Cent aus Brüssel abgeholt

Eines ist unbestritten: Das Burgenland ließ kein Geld in Brüssel liegen. Man habe das letzte Ziel-1-Projekt bis auf den letzten Cent ausschöpfen können, sagte Harald Horvath, der Leiter des Regionalmanagement Burgenland, der zentralen Info-Stelle zum Thema EU. Auch bei den Phasing-out-Förderungen sei man bis dato voll im Plan. Das Burgenland konnte seit 1995 wirtschaftlich aufholen, dank der EU-Förderungen und der Ostöffnung. Die Jahre der besonders hohen Förderungen sind nun aber vorbei. In den Jahren bis 2020 fließt deutlich weniger Geld von Brüssel ins Burgenland.