Tauziehen um Pfarrer geht weiter

Das Tauziehen um den abgesetzten Pfarrer von Großwarasdorf Ivan Jelic geht weiter. Ein für Aschermittwoch angesetztes Gespräch von Vertretern der Pfarrgemeinde mit dem Bischof hat nicht zur Wiedereinsetzung des Pfarrers geführt.

Nachmittag empfing Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics im Eisenstädter Bischofshof eine Abordnung aus der Gemeinde Nebersdorf, um in einem, wie der Bischof einleitend unterstrich, „geordneten, der Sache angemessenen Rahmen“ ein klärendes Gespräch über die Versetzung des ehemaligen Pfarrmoderators von Großwarasdorf und Nebersdorf, Ivan Jelic, zu führen.

Im Zuge des beinahe dreistündigen Gespräches deponierten die Besucher ihre Enttäuschung über die Abberufung ihres ehemaligen Pfarrseelsorgers. Die Provinzleitung hatte den bosnischen Franziskanerpater aufgrund eines Zerwürfnisses mit der in Großwarasdorf lebenden Schwesterngemeinschaft nach sechsjähriger Tätigkeit in der Diözese Eisenstadt zurück in die Ordensgemeinschaft gerufen.

Von Diensten entbunden

Dementsprechend hatte die Diözese im Einvernehmen mit der Ordensleitung Jelic von seinen Diensten in der Diözese entbunden. Die Abordnung berichtete dem Bischof, dass vor allem das Tempo der Versetzung und die als unzureichend empfundene Angabe von Gründen, vielen unverständlich erschienen sei. Bischof Zsifkovics drückte bei dem Gespräch sein Verständnis dafür aus, dass die Betroffenen ihren liebgewonnenen Seelsorger vermissen.

Seelsorger auf Zeit

Zwischen der bosnischen Ordensprovinz und der Diözese Eisenstadt besteht eine Art „Leihvertrag“ für Ordensleute, die in Diözesen aushelfen. Bei den Franziskanern beträgt ein Abschnitt drei Jahre. Die Seelsorger bleiben hauptsächlich ein bis zwei Mandate in einer Pfarre. Häufige Veränderungen seien immer besser, was in unserer Provinz regelmäßig praktiziert werde, heißt es.

Bischof bat um korrekten Umgang

Die Sicherung der Pfarrseelsorge sei das Wesentliche und dürfe bei allem Verständnis für die Trauer über das Zurückgehen von Ivan Jelic in seine Gemeinschaft nicht aus dem Blick kommen, sagte Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics.

Zuletzt bat der Bischof die Abordnung besonders darum, den legitimen Rahmen von Protest nicht zu verlassen und nicht gegen die für alle Menschen geltenden Regeln des respektvollen und korrekten Umgangs miteinander zu verstoßen.

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