Ausstellung über Baujuwel

In Eisenstadt hat der Architekturraum Burgenland eine neue Architekturgalerie eröffnet. Die erste Ausstellung widmet sich dem Haus Dellacher in Oberwart. Es wurde nach den Plänen des bedeutenden Architekten Raimund Abraham gebaut.

Das Haus Dellacher wurde in den 1960er Jahren in Oberwart errichtet. Es ist ein Frühwerk des später weltbekannten Architekten Raimund Abraham. Das Haus gilt bis heute als viel diskutierte Ikone moderner Architektur.

„Das ist kein modernistisches Haus mit sehr viel Glas und ganz dünnen Platten und so weiter. Es ist eigentlich ein introvertiertes Gebäude, dass in einer wunderschönen landschaftlichen Situation steht. Es hat auch gewisse Elemente der burgenländischen Hofhäuser, mit zweigeschoßigen Arkaden und dem weißen Putz, aber das ist in einer sehr modernen, eigensinnigen Weise umsetzt“, erklärte Architekturpublizist Otto Kapfinger.

Haus für Jugendfreund Dellacher entworfen

Abraham entwarf das Haus für seinen Jugendfreund Max Dellacher, einen Fotografen, der nach Oberwart geheiratet hatte. Nach dessen Tod wurde die Commerzialbank Mattersburg vor rund 15 Jahren Eigentümerin des Gebäudes. Seither versucht die Bank, es zu verkaufen. Seither ist das Haus unbewohnt. Der Zahn der Zeit nagt an dem nun denkmalgeschützten Gebäude, es gibt Wasserschäden an der Fassade. Ein Ziviltechniker wurde mit der Sanierung beauftragt.

„Die von Laien von außen sichtbaren Schäden am Putz sind bei jedem Gebäude nach 50 Jahren natürlich vorhanden. Es sind Frostabplatzungen und diese müssen saniert werden“, so Ziviltechniker Richard Woschitz. Innen sei das Haus in einem sehr guten Zustand, versichert der Ziviltechniker. Er sucht im Auftrag der Bank im In- und Ausland nach Kaufinterssenten und ist recht optimistisch. Raimund Abraham ist vor allem in den USA ein bekannter Name. In New York hat er mit dem österreichischen Kulturforum für Aufregung gesorgt.

Ausstellung gewidmet

Dem Haus Dellacher ist auch eine Ausstellung gewidmet, in der neuen Architekturgalerie contemporary in Eisenstadt. Schauplatz für Ausstellungen und Diskussionen, feste Bleibe für den Architektur Raumburgenland. „Wie wir überlegt haben, dass wir hier eine Galerie beginnen, war allen klar, dass wir mit dem Haus Dellacher anfangen, weil das eines der wichtigsten Häuser, wenn nicht das wichtigste Haus im Burgenland ist. Ein Haus das über die Grenzen weit hin bekannt ist, vor allem in Amerika eine sehr hohe Bekanntheit hat“, sagte Ausstellungskurator Klaus-Jürgen Bauer.

Der 2010 verstorbene Raimund Abraham hat sein Haus übrigens nur einmal besucht und nüchtern kommentiert, das sei Vergangenheit. Ihn interessiere die Zukunft.