Vorbildhafte Flüchtlingsbetreuung

Die heimischen Asylwerberquartiere waren zuletzt harscher Kritik ausgesetzt. Doch es gibt auch positive Beispiele, wie die Flüchtlingspension Posch in Deutschkreutz. Die Betreiber wurden kürzlich mit dem Umanity Award ausgezeichnet.

Die Deutschkreutzer Paula und Gerhard Posch sind nicht nur versierte Wirtsleute, sie betreiben seit sieben Jahren auch eine Flüchtlingspension. Derzeit haben sie fünf Familien mit insgesamt 15 Personen in ihrer Obhut.

„Man muss schauen, dass sie mit Speis und Trank versorgt sind und zum Arzt kommen. Wir müssen sie ins Krankenhaus fahren und kümmern uns darum, dass sie die Schule besuchen und auch lernen. Das sind so Dinge, die man vielleicht von außen nicht sieht, aber die sehr viel Aufwand bedeuten. Wir machen das gerne“, so Gerhard Posch.

Flüchtlingspension Posch

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Familien mit Kindern

„Ich glaube diese Menschen brauchen auch Liebe und Fürsorge, weil es ist sicher nicht einfach die Heimat zu verlassen und in eine ungewisse Zukunft zu starten“, sagte Paula Posch. Bei den Asylwerbern handelt es sich um Familien mit Kindern, durchwegs junge Menschen aus Afghanistan, Armenien und dem Iran. Sie finden hier Bedingungen, die das nervenaufreibende Warten auf den Asylbescheid erträglicher machen.

„Wir sind mit dem Auto gefahren und ich wußte nicht wohin. Als wir dann hier waren, war es ein positiver Schock. Paula und Gerhard haben uns sehr gut aufgenommen“, so Leyla Karaeva, eine Asylwerberin aus Armenien. Krieg, Flucht und Verfolgung lasten oft schwer auf der Psyche der Asylwerber. Der Verein „Menschen.Leben“ kümmert sich im Auftrag des Landes um Traumatisierte. Eine der Therapeutinnen ist Lilo Beck.

Flüchtlingspension Posch

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Pension Posch ist Vorzeigemodell

„Man kann davon ausgehen, dass sie im Herkunftsland schon Schwierigkeiten hatten, die sich psychisch als Beslastung ausgedrückt haben. Dann haben die meisten auch einen hochschwierigen Weg nach Österreich hinter sich und die aktuelle Situation ist auch hochbelastend, weil sie nicht wissen, wie ihr Asylansuchen entschieden wird“, meinte Lilo Beck.

Für den auf Landesebene zuständigen Beamten im Referat für Grundversorgung Wolfgang Hauptmann ist die Pension Posch ein Vorzeigemodell. „Familie Posch, wie viele andere auch, ist eine sehr gute Einrichtung. Wir sind sehr froh, dass wir solche Einrichtungen haben. Die Familie Posch ist auch sehr engagiert“, so Hauptmann. Die Unterbringung und Integration von Asylwerbern ist eine Herausforderung für Behörden, Quartiergeber und Bürger, die in Deutschkreutz zu gelingen scheint.

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