Mann hortete Totenköpfe in Wohnung
Die Relikte stammen aus einer Grabstätte der Pfarrkirche in Maria Weinberg. Vor etwa vier Wochen kontaktierte der 47-Jährige den Mesner und täuschte vor, dass er in offizieller Mission unterwegs sei und die Gebeine für ein Museum in Oberwart benötigen würde, sagte Wolfgang Bachkönig von der Landespolizeidirektion. Der Mesner habe im guten Glauben gehandelt und den Abtransport der Knochen genehmigt.
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"Wollte Gebeine vor Verfall retten
Der Oberwarter stieg später durch ein Loch in die Grabstätte, räumte den seit dem 17. Jahrhundert bestehenden Karner bis auf wenige bereits beschädigte Stücke aus und brachte die Relikte in seine Wohnung. In einer ersten Stellungnahme gegenüber dem ORF Burgenland gab der 47-Jährige an, dass er die Gebeine nur vor dem Verfall retten wollte. Der Mann flog unter anderem auf, weil er auf einem Flohmarkt in Kemeten drei Totenköpfe und zwei Oberschenkelknochen zum Verkauf anbot.
Der Täter im Interview:
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Pfarrer schockiert
Der Pfarrer von Maria Weinberg, Karl Schlögl, wusste von all dem offenbar nichts. Er sagte gegenüber dem ORF Burgenland, es sei sehr schockierend, dass aus dem Karner seiner Wallfahrtskirche Knochen entwendet worden seien und dass jemand versucht habe, sie auf einem Flohmarkt zu verkaufen. Das sei eine massive Störung der Totenruhe.
Gebeine werden noch einmal gesegnet
Die Gebeine wurden sichergestellt, sie werden wieder zurück nach Maria Weinberg gebracht und Pfarrer Schlögl will sie noch einmal segnen. Es sei ihm ein Anliegen, dass die Gebeine wieder in einem würdigen, kirchlichen Rahmen beigesetzt werden. Der Täter wird wegen Störung der Totenruhe angezeigt. Die Erhebungen sind noch nicht abgeschlossen.
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Derzeit befinden sich die Totenköpfe und Oberschenkelknochen noch im Keller der Landespolizeidirektion Burgenland.
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