Natura 2000-Gebiete: Österreich droht Klage
Natura 2000 ist ein europaweites Netzwerk von Schutzgebieten, in denen die Vielfalt von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen erhalten werden soll. Im Burgenland wäre das beispielsweise das grenzüberschreitende Natura 2000-Gebiet zum Schutz der Großtrappen. Die EU kritisiert nun, dass alle Bundesländer bei der Umsetzung der Natura 2000-Richtlinien säumig sind. Das stimmt, bestätigt Umweltanwalt Hermann Frühstück. Im Burgenland würden allerdings nur Feinabstimmungen fehlen.
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„27 Prozent des Burgenlandes Natura 2000-Gebiet“
„27 Prozent der Landesfläche sind Natura 2000-Gebiete. Bei uns geht es eher um Abrundungen und vielleicht um Kleinigkeiten bei den bestehenden Natura 2000-Gebieten, die noch ergänzt werden müssen“, sagt Frühstück. Im Burgenland müssten weitere Flächen rund um den Neusiedler See, das Lafnitztal oder das Mattersburger Hügelland als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen werden, sagt die burgenländische Nationalrätin der Grünen Christiane Brunner. Sie fordert das Land auf die Richtlinien zu erfüllen.
Brunner: „Richtlinie macht Sinn“
„Es geht mir nicht nur darum, dass man eine EU-Richtlinie erfüllt, nur weil es eine EU-Richtlinie ist. Diese Richtlinie macht sehr wohl einen Sinn. Ich glaube, spätestens seit den Hochwasserkatastrophen wissen wir, wie wichtig intakte Naturräume sind“, sagt Brunner.
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Österreich hat nun bis Anfang August Zeit, um der EU Umsetzungsvorschläge zu unterbreiten. Wird das nicht gemacht, droht eine Klage beim europäischen Gerichtshof, so Brunner. Das hätte Strafzahlungen in Millionenhöhe zur Folge.