Grabungen könnten S7 verzögern
Seit Wochen wird eine archäologische Verdachtsfläche bei Königsdorf (Bezirk Jennersdorf) untersucht. Die Humusschicht wurde großflächig abgetragen, der Unterboden wird Zentimeter für Zentimeter nach verborgenen Kulturgütern abgesucht.
Material aus der Jungsteinzeit
Bis jetzt hat man sehr viel keramisches Material aus der Jungsteinzeit gefunden. Damit dürfte erwiesen sein, dass im Raum Königsdorf schon vor 6.000 Jahren Menschen gelebt haben, sagt Archäologin Sophie Duld.
„Hier hat womöglich vor etwa 4.000 vor Christus eine kleine dörfliche Ansiedlung bestanden, wahrscheinlich eines der ersten Dörfer im Südburgenland“, sagt Duld.
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Suche nach Häusern
Nach Meinung der Experten stand hier ein kleines Bauerndorf. Auch einfache Steinwerkzeuge haben die Archäologen bereits gefunden. „Sicher finden wir noch weitere Objekte, Siedlungsobjekte - Häuser und so weiter. Das kann man sicher sagen, weil wir schon einige Siedlungsobjekte gefunden haben“, sagt der Leiter der Ausgrabungen, Jaroslaw Czubak.
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Entlang der geplanten S7
Die Fundstellen werden genau vermessen und dokumentiert. In einigen Jahren soll über diese Fläche die S7, die Fürstenfelder Schnellstraße, verlaufen. Die Grabungsarbeiten werden daher im Auftrag der ASFINAG durchgeführt, sagt S7-Projektleiter Dieter Hintenaus.
„Wie bei großen Infrastruktur-Projekten üblich, führen wir auch hier archäologische Grabungen bereits vor Baubeginn durch. Das ist auch wichtig so, denn bei Funden während des Baues kommt es zu langen Stilliegezeiten und die sind meist sehr kostspielig. Aus dem Grund verringern wir so das Risiko der hohen Kosten.“
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1,5 Millionen Euro für Grabungen
Die archäologischen Grabungen in Königsdorf werden nach der Winterpause im Frühjahr fortgesetzt. Insgesamt wendet die ASFINAG für die archäologischen Untersuchungen der 29 Kilometer langen S7-Trasse 1,5 Millionen Euro auf.