ÖVP-Altlandesrat Josef Wiesler gestorben

ÖVP-Altlandesrat Josef Wiesler ist im 82. Lebensjahr gestorben. Der gebürtige Deutsch Schützener kam 1960 in den Landtag und war von 1972 bis 1987 Agrarlandesrat. Wiesler war auch Präsident der burgenländischen Landwirtschaftskammer.

Josef Wiesler wurde am 13. Juli 1930 als Sohn einer Bauernfamilie in Deutsch Schützen geboren. Nach Absolvierung der Landwirtschaftlichen Fachschule in Güssing war er maßgebend an der Gründung der ÖVP Jugend im Südburgenland beteiligt.

Wiesler war von Jugend an ein Verfechter der Genossenschaftsidee. Schon mit 24 wurde er Aufsichtsratsvorsitzender der Viehverwertungsgenossenschaft. Mit dem Einzug in den Aufsichtsrates des burgenländischen Raiffeisenverbandes begann die politische Karriere. Aufsichtsratsvorsitzender war er bis 1965, bis 1972 hatte er das Amt des Präsidenten inne.

1960 in den Landtag

Im Mai 1960 wurde Wiesler als Abgeordneter in den Landtag gewählt - mit 30 Jahren. Dort war er zunächst stellvertetender ÖVP-Klubobmann. Nach der Wahl 1972 zog Wiesler als Agrarlandesrat in die Landesregierung ein. Schwerpunkte seiner Arbeit waren der Wasserbau und auch der Weinbau. Hier setzte er zahlreiche Maßnahmen, um den Qualitätsweinbau, auch nach dem Weinskandal durchzusetzen, etwa die Einführung der Prädikatsweinkontrolle.

Präsident der Landwirtschaftskammer

1987 schied Wiesler aus der Landesregierung aus und übernahm bis 1990 das Amt des Landwirtschaftskammerpräsidenten im Burgenland. Außerdem war Wiesler Landesobmann des Bauernbundes und von 1974 bis 1980 Generalanwalt-Stellvertreter des Österreichischen Raiffeisenverbandes.

Josef Wiesler

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Josef Wiesler

Reaktionen

ÖVP-Landesparteiobmann und Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl würdigt Josef Wiesler als „großen Agrarpolitiker“ des Burgenlandes. Wiesler habe die Entwicklung im Ländlichen Raum nachhhaltig und in vielen wichtigen Funktionen geprägt.

Mit Wiesler würden die ÖVP und das Burgenland eine herausragende Persöhnlichkeit verlieren, so die ÖVP-Bezirksobfrau von Oberwart, Landesrätin Michaela Resetar.

Auch die Landwirtschaftskammer und der Bauernbund trauern. Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich, Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld und Landwirtschaftskammerpräsident Franz Stefan Hautzinger zeigen sich betroffen. Josef Wiesler sei ein „Politiker mit Herz“ gewesen und über die Parteigrenzen hinweg geschätzt worden.