Hundebisse: Gefahr wird oft unterschätzt

Innerhalb weniger Wochen wurden in Österreich drei Kinder bei Hundebissen schwer verletzt. Der jüngste Fall des Zweijährigen Buben in Rettenbach zeige, wie sehr die Gefahren unterschätzt werden, heißt es vom Verein „Große schützen Kleine“.

Fast jedes fünfte von einem Hund gebissene Kind ist so schwer verletzt, dass es stationär aufgenommen werden muss, heißt es in der Aussendung von „Große schützen Kleine“. Das Österreichische Komitee für Unfallverhütung im Kindesalter ist eine Non-Profit-Organisation, die eng mit den kinderchirurgischen Kliniken zusammenarbeitet und aktuelle Zahlen zur Verfügung hat.

Meistens beißt der Familienhund zu

Demnach wurden seit 2008 328 Kinder nach Hundebissen an der Grazer Kinder- und Jugendchirurgie behandelt. In 37 Prozent der Fälle war der Kopf betroffen, in jedem dritten Fall Arme und Hände, in mehr als 70 Prozent der Fälle biss ein Hund aus dem Familien- und Freundeskreis zu.

Hund ist nicht schuld

Die Schuld liege in der Regel nicht beim Hund, sondern an den Umständen, die oft eine instinktive Reaktion des Hundes verursachen. „Große schützen Kleine“ appelliert daher an Eltern und Hundehalter, Kinder nie mit Hunden alleine zu lassen und schlafende Hunde nicht zu erschrecken. Kinder bis zum Schulalter seien doppelt so gefährdet wie andere, so der Präsident von „Große schützen Kleine“, Michael Höllwarth. Der Hund sei ein Rudeltier, das instinktiv die Rangordnung im Familienverbund wahrnimmt.

Rangordnung klar machen

Neu dazugekommene Kleinkinder sieht ein Hund oft in der Rangordnung niedriger, was im Fall des Falles zu einem Biss führen kann. Daher müsse dem Hund durch Erziehung die Familienrangordnung klar gemacht werden. „Große schützen Kleine“ empfiehlt in einem Haushalt mit Kindern erst dann einen Hund anzuschaffen, wenn die Kinder das Schulalter erreicht haben - mehr in Zweijähriger hat Hundeattacke gut überstanden.

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