Festakt: Bertoni in der Wiener Albertina
Die Bronze-Skulptur „Das Rhythmische B“ entstand im Jahr 1954, ist 72 Zentimeter groß, hochpoliert und scheinbar in ständiger Bewegung. Am Dienstag wurde Bertonis Skulptur im Rahmen eines Festaktes in die Sammlung des Wiener Albertina-Museums aufgenommen.
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„Unter Kollegen, die er sehr schätzt“
„Was mich besonders freut ist, dass im Rahmen der größten internationalen Künstler - von Giacometti, Brancusi, Jean Arp, Miro und Max Ernst - ein wichtiger Österreicher Platz findet. Er lässt sich in keiner Weise nicht integrieren“, meint Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder.
„Für meinen Mann ist das eine große Freude, weil das lauter Kollegen sind, die er sehr schätzt. Und der Dialog der Künstler ist ihm sehr wichtig“, so Wander Bertonis Frau Waltraud.
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„Das Rhythmische B“ ist Teil von Bertonis Werkgruppe, das „Imaginäre Alphabet“, das in den Jahren 1954 und 1955 entstand. Das Werk gilt als augenfällige Zäsur innerhalb Bertonis Gesamtwerkes. „Dieser Weg zur Abstraktion, den Wander Bertoni nach 1945 gegangen ist, zur Avantgarde und sich damit völlig von seinem Lehrer Fritz Wotruba gelöst hat, kann man in dieser Skulptur wie in kaum einem anderen Werk nachvollziehen“, erklärt Schröder.
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Überblick über frühes Schaffen
In den Galerien Artzwina und der Galerie bei der Albertina Zetter, sind derzeit nicht nur abstrakte Arbeiten, sondern zahlreiche Plastiken aus Bertonis Gesamtwerk zu sehen. Eine Kooperation mit einer anderen Galerie in dieser Form sei ein Novum für die Galerie „Zetter“, so Galeristin Katharina Zetter. Es biete aber die Möglichkeit eine, dem Künstler würdige Ausstellung, in einem Überblick über sein Frühwerk - die 1940er-, 1950er- und 1960er-Jahre seines Schaffens - zu geben. Da Bertoni mittlerweile älter als 90 Jahre sei, sei es ein Bedürfnis gewesen, eine große Schau seiner Werke zu präsentieren, so Galerist Gerald Ziwna.
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Trotz seiner fast 95 Jahre wirkt der gebürtige Italiener Wander Bertoni keineswegs müde. Seit rund 55 Jahren lebt und arbeitet er in der Gritsch-Mühle in Winden am See (Bezirk Neusiedl am See), wo auch ein Freilichtmuseum beheimatet ist. Mit der Aufnahme in die Sammlung der Albertina bekommt er nun einen Platz unter den ganz Großen der internationalen Kunstszene.