ÖVP fordert Pflegegipfel

Die ÖVP hat am Montag die von der SPÖ präsentierten Pflegepläne massiv kritisiert. Der Pflegeplan enthalte nur Überschriften, wichtige Fragen seien nicht durchdacht. Die ÖVP fordert die Einberufung eines Pflegegipfels.

Dass die SPÖ einen Ausbau der Pflegebetten angekündigt hat, sei dem sachpolitischen Druck der Volkspartei geschuldet und im Grunde auch ein Kniefall vor der ÖVP Burgenland, sagte ÖVP-Landesgeschäftsführer Christoph Wolf am Montag im Zuge einer Pressekonferenz in Eisenstadt. Das sei ein niedergeschriebenes Eingeständnis der Fehler der vergangenen Jahre, denn im Prinzip sei es die Zusammenfassung jener Themen, die die Volkspartei in den vergangenen Jahren forciert hätte, so Wolf.

Mehr Betten bedeute auch mehr Personal

Zufrieden sei man nur, dass die Landesregierung die Notwendigkeit zum Handeln erkannt hätte. doch der Plan enthalte nur Überschriften, habe aber keine Substanz, kritisierte ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner, etwa was den Personalbedarf in den neuen und ausgebauten Pflegeheimen betreffe. In Summe sollen laut SPÖ drei neue Heime mit je 60 Betten entstehen und andere Standorte ausgebaut werden - mehr dazu in Landesweit 279 neue Pflegebetten geplant.

Auf der anderen Seite würden diese Ausbaupläne natürlich auch einen massiven Bedarf an Pflegepersonal bedeuten, sagte Steiner. "Alleine die Anzahl der fehlenden Betten, die jetzt von der SPÖ zugegeben wurde, bedeutet für das Burgenland mindestens 120 Pflegefachkräfte zusätzlich, so Steiner.

Pflegegipfel mit allen Organisationen gefordert

Schon jetzt, so sagen Pflegeheimbetreiber, sei es extrem schwierig diplomiertes Personal zu finden. Es fehle die entsprechende Strategie des Landes. Pflegeheime mit 60 Betten seien vielleicht für Eisenstadt in Ordnung, aber nicht für kleinere Gemeinden. Außerdem agiere die SPÖ in ihrer Pflegestrategie auch noch parteipolitisch. Das ÖVP-nahe Hilfswerk werde in der Strategie nämlich nicht berücksichtigt, sagte Wolf. Die ÖVP forderte daher nun einen Pflegegipfel, zu dem alle Pflege- und Hilfsorganisationen eingeladen werden sollen.

Kritik von Dax

Man habe bereits vor Monaten versucht, alle im Landtag vertretenen Parteien bei der Erstellung eines Konzeptes einzubinden, sagt SPÖ-Landesgeschäftsführer Christian Dax. Thomas Steiner habe allerdings die Mitarbeit abgelehnt, so Dax, der sich diese Vorgehensweise mit parteipolitischer Taktik erklärt. Auch die Kritik an der Mindestanzahl von 60 Betten kann Dax sich nicht erklären, dieser Richtwert sei mit Expertinnen und Experten erarbeitet worden, so Dax.

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