Zsifkovics sieht Euroskeptiker im Aufwind

Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics hat als Österreichs Europabischof an „alle Menschen guten Willens“ appelliert, zur Europawahl im Mai zu gehen und am gemeinsamen Haus Europa mitzubauen. Er befürchtet eine Zunahme von EU-skeptischen Stimmen.

Nach der Wahl könne es dazu kommen, dass Euroskeptiker am Ruder seien, antworte Zsifkovics bei der Frühjahrsvollversammlung der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union auf die Frage, ob die Kirche einen Rechtsruck bei der kommenden EU-Wahl befürchte. Es werde dann die wichtige Aufgabe der katholischen Kirche in der EU sein, auch mit neuen politischen Vertretern und Funktionären ins Gespräch zu kommen und einen intensiven Dialog zu führen, in dem christliche Werte nicht zu kurz kommen.

Ägidius Zsifkovics mit Jean-Claude Juncker

Dominik Orieschnig

Bischof Zsifkovics beim Treffen mit Jean-Claude Juncker

Die Kirche sei die einzige Organisation, die durch die Jahrhunderte gehe, so Zsifkovics. Sie werde auch noch da sein, wenn einzelne politische Protagonisten und Parteien, Staaten und wirtschaftlich-politische Zusammenschlüsse nicht mehr da seien. Daher habe sie die Pflicht und Verantwortung, die Menschen zu begleiten, vor allem in dieser jetzigen schwierigen Situation.

Zsifkovics für Initiativen gegen Waffenexport

Im Rahmen der Konferenz traf Zsifkovics auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Er erwarte sich mehr soziale Gerechtigkeit für die Menschen Europas vom künftigen EU-Parlament und auch Initiativen gegen die skandalöse Verschwendung von Nahrung auf dem europäischen Markt, erklärte der Bischof. Außerdem forderte er wirksame Initiativen gegen Waffenexporte. Diese Waffenexporte verstärkten indirekt die Massenmigration von Menschen aus den Kriegsgebieten im Nahen Osten und in Afrika.