OHO feiert 30 Jahre

Das vielleicht eigenwilligste Kulturzentrum des Burgenlandes feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Jubiläum: Das Offene Haus Oberwart, kurz OHO. Das OHO ist von Beginn an ein Haus der Kunst und der Auseinandersetzung mit zentralen Fragen des Lebens gewesen.

Entstanden ist das Offene Haus Oberwart zu einer Zeit als die Welt im Umbruch war. 1989 stand auch im Burgenland der Zeitgeist auf Veränderung. Damals ging ein halbes Dutzend Akteure rund um den Arbeitsmarktbetreuer Horst Horvath daran, aus dem früheren Jugendhaus Oberwart das Offene Haus zu machen. „Wir waren davon beseelt, dieses Land zu beackern. Es war eine künstlerische Brache. Oberwart nennt sich eine Stadt, dachte ich mir, und hat nicht einmal einen Platz für bildende Kunst“, so der heutige Obmann Wolfgang Horwath.

Der Anfang war alles andere als leicht. Reichlich vorhanden war nur der Drang, sich künstlerisch zu entfalten, sagte Horwath. „Wir haben die ersten Bilder aufgehängt - daraus ist dann eine Galerie geworden. Peter Wagner hat begonnen zu inszenieren, Wolfgang Kubitschek hat diese Konzertserie gegründet“, so Horwath.

OHO , Oberwart

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Autor Peter Wagner in den Anfängen des OHO

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Altes Veranstaltungsplakat

Mehrfach ausgezeichnetes Haus

Nach und nach entfalteten die Akteure einen bunten Strauss an Eigenproduktionen. Im OHO wurden und werden die großen Themen der Zeit genauso verhandelt wie die kleinen, für das Leben in der Region manchmal entscheidenden. Heute ist das OHO ein mehrfach ausgezeichnetes, mit großen Preisen bedachtes Haus, dessen Ruf weit über die Landesgrenzen hinaus reicht, bestätigte Bestellerautor Robert Menasse.

„Mich hat das Engagement des OHO immer sehr beeindruckt. Ich finde es unverzichtbar, dass es in einer Region so ein Haus gibt, wo Diskurs möglich ist. Es ist ein Haus der Aufklärung“, so Menasse. „Ich wünsche dem OHO neue Leute, die ihre Generation, aus der sie kommen, genauso in den nächsten 30 Jahren diskutieren, wie wir es gemacht haben“, so Kulturmanager und ehemaliger OHO-Geschäftsführer Georg Hoanzl.

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Wiedereröffnung des OHO mit Peter Wagner, Horst Horvath, der damaligen Kulturlandesrätin Christa Prets (SPÖ) und dem damaligen Landeshauptmann Karl Stix (SPÖ)

Musikalisches Fest Ende März

„Provinz muss nicht zwangsläufig Provinz sein“ - sagte Autor Peter Wagner in seiner Rede zur Wiedereröffnung des OHO nach dem großen Umbau 1997. Bei allen Erfolgen nicht zu vergessen sind der ständige Kampf um die für die Kulturarbeit nötigen Mittel - und auch das Werk von Mitstreitern, die nicht mehr da sind. Wie der allzu früh verstorbene Komponist und Musiker Wolfgang Kubitschek. Seinem Schaffen ist Ende März ein musikalisches Fest im OHO gewidmet.