Bogner-Strauß wirbt für neues Betreuungsmodell

Familienministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) hat am Montag in Oberwart für sogenannten Betriebstageseltern geworben, mit denen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert werden soll. Die ÖVP Burgenland will dafür die rechtlichen Voraussetzungen schaffen.

Die Kinderbetreuung im Burgenland sei gut, könnte aber noch besser werden, meint die ÖVP. Öffentliche Kindergärten hätten im Sommer einige Wochen geschlossen. Betriebskindergärten könnten sich nur große Unternehmen leisten. Tageseltern dürften Kinder derzeit nur in den eigenen vier Wänden betreuen.

Betriebstageseltern sind eine Variante, die für Klein- und Mittelbetriebe interessant ist. Die Idee dahinter: Eine Firma stellt Räumlichkeiten zur Verfügung, in denen Tagesmütter und/oder Tagesväter die Kleinkinder der Mitarbeiter betreuen. Davon würden auch die Betriebe profitieren, weil die Arbeitnehmer einen Anreiz hätten, schneller aus der Karenz zurückzukommen, betonte Familienministerin Bogner-Strauß bei ihrem Besuch in Oberwart: „Gerade, wenn man kleine Betriebe hat, ist es wichtig, dass man so ein kleinstrukturiertes System einführen kann.“ Dabei könnten sich Betriebe auch zusammenschließen.

Juliane Bogner-Strauß

ORF

Die Familienministerin bei ihrem Besuch in Oberwart

Rahmenbedingungen müssten geändert werden

Betriebstageseltern gibt es derzeit in fünf Bundesländern. Damit dieses Modell auch im Burgenland umgesetzt werden kann, müssten die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden. Die ÖVP brachte dazu bereits einen Antrag in den Landtag ein. Die Kinderbetreuung sollte insgesamt flexibler werden, so ÖVP-Landesparteiobamnn Thomas Steiner. Für Betriebskindergärten würden viele bürokratische Vorschriften bestehen, die kaum ein Unternehmen erfüllen könne.

In weiterer Folge müsste geklärt werden, ob und in welchem Ausmaß finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand nötig ist. Ein Unternehmen, das bereits Interesse an dem Modell Betriebstageseltern signalisiert, ist die Steuerberatungskanzlei Roth in Oberwart. In ihren Räumlichkeiten wurde die Initiative am Montag auch vorgestellt.