Arbeiterkammer erkämpft 14 Millionen Euro

Die Arbeiterkammer (AK) hat im Vorjahr für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer 14 Millionen Euro erkämpft. Oft musste das Geld vor Gericht erstritten werden. Die meisten Interventionen und Klagen entfielen auf das Sozialrecht.

Es geht um falsche Meldungen bei der Krankenkasse, nicht bezahltes Urlaubsgeld oder Bezahlung unter dem Kollektivvertrag. Tagtäglich sind Expertinnen und Experten der Arbeiterkammer mit derartigen Fällen konfrontiert. Oft sind sie die Retter in der Not, bilanzierte Arbeiterkammerpräsident Gerhard Michalitsch. In Summe wurden im Vorjahr knapp 43.000 Beratungsgespräche geführt, so Michalitsch.

„Unsere Kollegen haben 2.159 Vertretungen gegenüber Arbeitgebern durchführen müssen und dadurch wurden insgesamt 14 Millionen Euro für unsere Mitglieder erreicht. Diese Zahlen belegen, dass die Arbeiterkammer schnell und erfolgreich hilft“, so Michalitsch.

Doris Graser-Kern, Leiterin AK Arbeitsrecht und AK-Präsident Gerhard Michalitsch

ORF

Doris Graser-Kern, Leiterin AK-Arbeitsrecht und AK-Präsident Gerhard Michalitsch bei der Pressekonferenz

Viele Fälle in der Gastronomie

Die meisten Probleme gilt es in den Branchen Metall, Handel, Bau und Güterbeförderung zu lösen - vor allem aber in der Gastronomie, sagte AK-Juristin Doris Graser Kern. So konnte beispielsweise für eine Küchenhilfe eine Nachzahlung von 6.000 Euro erkämpft werden, sagte Graser-Kern.

„Sie hat eine wöchentliche Arbeitszeit von 30 Stunden vereinbart. Als sie sich dann - zu diesem Zeitpunkt war sie bereits ein Jahr dort beschäftigt - in der Arbeit verletzte und vorübergehend arbeitsunfähig wurde, musste sie feststellen, dass sie gar nicht angemeldet war. Sie hat mit dem Arbeitgeber geredet, kurze Zeit später hat er das Arbeitsverhältnis gekündigt - ohne Nachmeldung bei der Gebietskrankenkasse und ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist“, sagte Graser-Kern.

Verstärkt hat die Arbeiterkammer das Beratungsprogramm im Sozialrecht. Dabei geht es etwa um Bildungsfragen, um das Thema Wohnen oder um Pflegegeld, so Michalitsch.