Startschuss für Hochwasserschutz

In den Gemeinden Grafenschachen, Loipersdorf-Kitzladen, Markt Allhau und Wolfau sitzt den Bewohnern der Schrecken nach den Hochwassern noch immer Nacken. Jetzt starten in den Gemeinden die Hochwasserschutzmaßnahmen.

Im Sommer 2018 wurden die Gemeinden des Stögersbaches vom Hochwasser heimgesucht. Von Grafenschachen bis Wolfau waren die Ortszentren überflutet. Die Schäden für die Betroffenen waren enorm. Die Nerven in der Bevölkerung lagen blank.

Startschuss für Hochwasserschutz im Südburgenland

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Von Grafenschachen bis Wolfau waren die Ortszentren überflutet

Einsicht erst nach Mega-Hochwasser

Die Hochwasserschutzmaßnahmen waren bereits damals in Planung. Betroffen waren die Gemeinden am Stögersbach zwischen Grafenschachen im Norden und Wolfau im Süden. In Wolfau war der Hochwasserschutz seit 2010 in Planung - im Gemeinderat konnte man sich bis zum Sommer 2018 aber nicht einigen. „So wurden auch noch letztes Jahr Ende Mai Zweifel an der Notwendigkeit dieses Projekts geäußert. Aber am 1. und 2. Juni, als dann das Hochwasser gekommen ist, war das der Beweis dafür, dass wir dieses Projekt sehr wohl brauchen, dass es notwendig und auch sehr wichtig für unsere Gemeinde ist“, so Walter Pfeiffer (ÖVP), Bürgermeister von Wolfau.

Startschuss für Hochwasserschutz im Südburgenland

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Betroffen waren die Gemeinden am Stögersbach zwischen Grafenschachen im Norden und Wolfau im Süden

Baubeginn im Frühjahr

Im heurigen Frühjahr ist nun Baubeginn. Am Stögersbach wird ein Rückhaltebecken errichtet. So können die überschüssigen Wassermengen kontrolliert abfließen. Zusätzlich schützt ein Damm das Ortsgebiet in Richtung Lafnitz. Die Lafnitz ist bei Hochwasser in erster Linie für Wolfau bedrohlich. „In den oben liegenden Gemeinden sind der Stögersbach, die Zubringer und die lokalen Niederschlagsereignisse ausschlaggebend für die Dimensionierung“, so Josef Wagner vom Wasserbauamt.

Startschuss für Hochwasserschutz im Südburgenland

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Das Land übernimmt gemeinsam mit dem Bund auch die Finanzierung der aktuellen Projekte

Rückhaltebecken nahe an Ortsrand

In Loipersdorf-Kitzladen wird der Hochwasserschutz ebenfalls am Ortsrand eingerichtet. Alle behördlichen Genehmigungen sind erteilt. „Es kommt ein Rückhaltebecken, circa drei Hektar groß. Dieses Gebiet wird circa einen Meter abgetragen, um ein Rückhaltevolumen für das Rückhaltebecken zu schaffen. Der Damm geht nach vorne bis zur Landesstraße. Die Planung ist so, dass ganz nahe an die Ortschaft das Rückhaltebecken kommt, damit es am effektivsten ist“, erklärte Thomas Böhm (ÖVP), Bürgermeister von Loipersdorf-Kitzladen.

Startschuss für Hochwasserschutz im Südburgenland

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Bauliche Maßnahmen sind das eine - das Land denkt aber auch noch über weitreichendere Projekte zum Schutz der Bevölkerung nach

Wassermengen aus dem Wechselgebiet

Das Hochwasserschutzprojekt in Loipersdorf-Kitzladen ist Teil eines Gesamtprojektes mit der Gemeinde Grafenschachen. Die Gemeinde an der burgenländisch-steirischen Grenze muss die Wassermengen, die aus dem Wechselgebiet kommen, managen. Ein gemeinsames Rückhaltebecken soll entstehen. Es soll drei Becken umfassen. Das größte Becken soll ein Volumen von circa 240.000 Kubikmetern umfassen. Ein weiteres Rückhaltebecken ist in Kroisegg geplant, es befindet sich aber schon auf der steirischen Seite, in Kroisbach. Das dritte Becken soll vor der Gemeinde Loipersdorf entstehen. Diese drei Becken sollen den Schutz der Gemeinden sicherstellen", so Marc Hoppel (SPÖ), Bürgermeister von Grafenschachen.

Startschuss für Hochwasserschutz im Südburgenland

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Der offizielle Auftakt für die Bauarbeiten hat in Wolfau stattgefunden

Maßnahmen im Bereich des Bodenschutzes

Bauliche Maßnahmen sind das eine - das Land denkt aber auch noch über weitreichendere Projekte zum Schutz der Bevölkerung nach. „Wir werden uns überlegen müssen, ob wir nicht auch im Bereich des Bodenschutzes einige Änderungen vornehmen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dort wo es massive Bodenversiegelung derzeit gibt, dass wir dort auch darüber nachdenken, ob es nicht auch gewisse Anbauverbote geben soll“, so der zuständige Landesrat Hans Peter Doskozil (SPÖ).

Das Land übernimmt gemeinsam mit dem Bund auch die Finanzierung der aktuellen Projekte. Es handelt sich dabei um rund dreieinhalb Millionen Euro. Einen kleinen Teil tragen die Gemeinden.

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