Marz: Grabstein fiel auf Friedhofsbesucher
Seit vergangenem Freitag liegt Reinhard W. im Krankenhaus Eisenstadt. Die Diagnose lautet vierfacher Knöchelbruch rechts und einfacher Knöchelbruch links. Der 67-jährige gebürtige Marzer lebt in Deutschland und war zu einem Verwandtschaftsbesuch in der burgenländischen Heimat. Als er das Grab seiner Mutter besuchte, passierte das Unglück.
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Der Mann rutschte aus und hielt sich an einem Grabstein fest. Der Stein saß locker und fiel auf die Beine des 67-Jährigen. „Auf einmal merkte ich, dass sich der Stein bewegt. In meiner Panik habe ich den Kopf eingezogen, mich zusammengerollt, die Knie eingezogen und mich auf die Seite geschmissen. Das war das einzige, was ich machen konnte. Dann habe ich nur mehr einen Schmerz verspürt und konnte danach gar nicht mehr hoch“, erzählte Reinhard W. im Interview mit ORF-Burgenland-Reporter Andreas Berger.
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Operation im Krankenhaus Eisenstadt
Der 67-Jährige wurde nach dem Unfall ins Krankenhaus nach Eisenstadt gebracht und dort operiert. Zwei bis drei Monate wird er seine Füße nicht belasten können. Wer in diesem Fall haftet, sei nicht so einfach zu definieren, erklärte Anwalt Thomas Schreiner.
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„In erster Linie haftet der Besitzer, der Grabsteininhaber. In zweiter Linie kann auch der Betreiber, der Friedhofsinhaber, herangezogen werden. Hier gibt es verschiedene Maßstäbe: Ist das Grab offenkundig in Ordnung, wird ihn keine Haftung treffen. Ist das Grab aber vernachlässigt und offenkundig nicht betreut, dann muss er mit einer fachkundigen Betreuung aktiv nachsehen, ob dieses Grab in Ordnung ist“, so Schreiner.
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Für Reinhard W. steht momentan seine Genesung im Vordergrund. Er hofft, dass ihn seine Versicherung spätestens kommende Woche zurück nach Deutschland transportieren kann.