Aufregung um Fragebögen für Pensionisten

Um den künftigen Pflegebedarf abzuschätzen, hat die Landesregierung eine Befragung von Senioren in Auftrag gegeben. Abgewickelt wird diese über den Seniorenbeirat, zu dem auch der ÖVP Seniorenbund gehört. Der verschickte die Fragebögen bis jetzt nicht - wegen eines Fotos.

Der Fragebogen wurde von der Fachhochschule Burgenland ausgearbeitet und richtet sich an 30.000 Seniorinnen und Senioren im Land. Gefragt wird etwa, ob bereits Betreuung in Anspruch genommen werde, ob man sich Pflege zuhause leisten könne oder ob man Hauskrankenpflege einem Pflegeheim vorziehe. Die 20 Fragen sind neutral, sachlich und leicht verständlich.

Seniorenbund spricht von Wahlwerbung

Dem Fragebogen ist ein Begleitschreiben mit Fotos der zuständigen Landesräte Norbert Darabos (SPÖ) und Hans Peter Doskozil (SPÖ) beigelegt und stößt auf Unmut des Obmanns des ÖVP Seniorenbundes, Kurt Korbatits.

Schreiben, das dem Fragebogen beigelegt ist

ORF

Der Stein des Anstoßes

Das sehe aus wie Wahlwerbung. Der Präsident des SPÖ Pensionistenverbandes und Vorsitzende des Seniorenbeirats, Helmut Bieler, sieht das anderes. Er bezeichnet das Vorgehen des Seniorenbundes als parteipolitisch nicht nachvollziehbar. Der Seniorenbeirat setzt sich aus Vertretern von SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grünen, den Kirchen und der Gewerkschaft zusammen.

Die 8.000 Fragebögen für den ÖVP Seniorenbund liegen noch immer abholbereit in der FH in Eisenstadt. Der Ersteller des Fragebogens, Roland Fürst, findet es bedauernswert, würde der Seniorenbund nicht mitmachen, sagt aber, dass auch ohne diese Fragebögen, aufgrund der hohen Anzahl der Befragten, ein sehr repräsentatives Ergebnis Zustande kommen werde.