Enormes Plus bei Privatkonkursen

Der Alpenländische Kreditorenverband Europa (AKV) hat die Insolvenzstatistik für 2018 veröffentlicht. Die Zahl der Firmeninsolvenzen im Burgenland stieg und nach der Privatkonkursnovelle gab es wie erwartet auch deutlich mehr Privatkonkurse.

Knapp 166.000 Euro beträgt derzeit die durchschnittliche Verschuldung bei einer Privatinsolvenz im Burgenland. Im Vorjahr hat sich die Anzahl der Verfahren mit 232 im Vergleich zu 2017 mehr als verdoppelt. Das bedeutet ein Plus von fast 121 Prozent und die größte Steigerung in der Ost-Region.

Novelle erleichtert Privatkonkurs

Zurückzuführen ist diese Steigerung vor allem auf die Gesetzesnovelle 2017: Bisher mussten innerhalb von sieben Jahren mindestens zehn Prozent der Schulden beglichen werden. Mit der Novelle fällt diese Mindestquote nun weg. Davon profitieren einkommensschwache Personen, aber auch gescheiterte Unternehmer - das erklärt wohl auch die Verdreifachung der Gesamtschulden bei den eröffneten Privatinsolvenzen. 2017 waren es etwas mehr als sieben Millionen Euro, 2018 stieg diese Zahl auf knapp 21,1 Millionen Euro an.

Plus von zwölf Prozent bei Firmenpleiten

Gestiegen ist auch die Gesamtzahl der Firmeninsolvenzen im Burgenland. Zwar nahm die Anzahl der eröffneten Verfahren um mehr als 13 Prozent ab, gleichzeitig stieg aber die Zahl der Insolvenzabweisungen - also wenn nicht genügend Masse vorhanden ist, um ein Verfahren zu eröffnen - mit einem Plus von knapp 75 Prozent enorm an. Das ergibt ein Gesamtplus von mehr als zwölf Prozent. Betroffen war vor allem der Bausektor, gefolgt von der Handelsbranche.

Der größte burgenländische Insolvenzfall war 2018 das Transportunternehmen Huber aus Riedlingsdorf - mehr dazu in Transportunternehmen Huber in Konkurs. Im Raum stehen Verbindlichkeiten von rund 5,2 Millionen Euro, 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind betroffen.