Jahresrückblick 2018: Chronik

Beinahe täglich wurden Rettung, Polizei und Feuerwehr auch im Jahr 2018 gerufen. Für die Einsatzorganisationen waren es wieder zwölf fordernde Monate. Eines der beherrschenden Themen war heuer die Frauenleiche im Neusiedler See.

Es war Freitag, der 13. April, als in der Nähe der Ruster Bucht ein Torso, ein menschlicher Oberkörper ohne Arme, Beine und Kopf, im Wasser auftauchte. Wenig später fanden Polizei-Taucher dann auch den Kopf der weiblichen Leiche. Die Behörden standen vorerst vor einem Rätsel - mehr dazu in Leiche im Neusiedler See gefunden.

Seehütte des Verdächtigen

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Nahe einer Seehütte hatte der Tatverdächtige das zerstückelte Opfer versenkt

Man werde eine DNA-Analyse durchführen, so Roland Koch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Eisenstadt damals. Man habe dann ein Gutachten erstellt und auch eine Zahnanalyse durchgeführt, so Koch - mehr dazu in Leiche im Neusiedler See - Opfer ist Ungarin. Zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung gingen bei der Polizei ein. Als Tatverdächtiger wurde der 63-jährige gebürtige Burgenländer Alfred U. festgenommen. Er gesteht die Tat und sagt aus, dass er die 30-jährige Prostituierte aus Ungarn in seiner Wiener Wohnung getötet und zerstückelt und anschließend im Neusiedler See versenkt habe.

Täter gilt als „untherapierbar“

Er habe selber nicht begriffen, was er da gerade getan habe, was da gerade geschehen sei sagte seine Anwältin Astrid Wagner. Er habe dann vollkommen die Nerven verloren. Ein psychiatrisches Gutachten belegte, dass der mehrfach vorbestrafte Täter eine massive Persönlichkeitsstörung hat und untherapierbar ist - mehr dazu in Leiche im See: Täter gilt als „untherapierbar“. Im kommenden Jahr steht der Burgenländer in Wien vor Gericht - mehr dazu in Leiche im Neusiedler See: Verfahren in Wien.

Tödliche Messerattacke in Rohrbach

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In diesem Haus wurde eine Pensionistin ermordet

Mordalarm in Rohrbach bei Mattersburg

Mordalarm gab es auch am 10. November in Rohrbach bei Mattersburg. Dort wurde eine 75-jähirge Pensionistin in ihrem Haus niedergestochen - mehr dazu in Tödliche Messerattacke in Rohrbach. Wenig später wurde ein 31-jähriger Burgenländer unweit des Tatorts festgenommen. Er stehe im Verdacht für diese Messerattacke verantwortlich zu sein, so Verena Strnad von der Staatsanwaltschaft Eisenstadt. Er sei auch schon einvernommen worden und zeige sich grundsätzlich geständig, so Strnad - mehr dazu in Nach Messerattacke: U-Haft verlängert. Der Täter hatte der Pensionistin zuletzt bei der Gartenarbeit geholfen. In der Ortschaft wird er als unauffällig und höflich beschrieben.

Stalkingopfer im Interview, Tagebuchaffäre, Sextagebuch

ORF

Im ORF-Burgenland-Interview äußerte sich das Stalking-Opfer zu dem Vorfall

Angebliches „Sextagebuch“ sorgt für Aufruhr

Am Abend des 16. September tauchte im Internet ein Sextagebuch auf. Eine Professorin des Gymnasiums Oberpullendorf schilderte dort ihre erotischen Erlebnisse, zum Teil mit real existierenden Männern aus der Gemeinde. Ermittlungen ergaben später, dass das Buch von ihren Ex-Freund verfasst wurde, aus Rache dafür, dass sich die Lehrerin vier Jahre zuvor von ihm getrennt hatte. Er habe eine Drohung, die er nach der Trennung gemacht habe, wahr gemacht, so das Opfer - mehr dazu in „Sex-Tagebuch“: Opfer meldet sich zu Wort.

Zu diesem Schluss kam auch die Staatsanwaltschaft Eisenstadt: der Ex-Freund stecke hinter der Veröffentlichung. Er nahm sich aber, kurz nachdem die Geschichte publik wurde, das Leben. Dennoch wurde die Pädagogin vorläufig vom Dienst suspendiert - mehr dazu in „Sextagebuch“: Suspendierung bestätigt. Wie es jetzt dienstrechtlich weitergeht möchte der Landesschulrat im kommenden Jahr entscheiden.

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Karin Gölly, die Leiterin des burgenländischen Gewaltschutzzentrums im Interview mit Christian Hofmann.

Chronik: Das Jahr 2018 im Überblick

Einen unfreiwilligen, tierischen Besuch gab es gleich zu Beginn des Jahres Mitte Jänner im Eisenstädter Bauhof. Zwei Elefanten und zwei Pferde mussten dort für eine Nacht untergebracht werden. Die Zirkustiere wurden zuvor im Zuge einer Vekehrskontrolle auf der A3-Südostautobahn in einem defekten Lkw entdeckt - mehr dazu in Elefanten auf Zwischenstopp in Eisenstadt.

Elefanten im Bauhof

LPD Burgenland

Die Tiere wurden im Eisenstädter Bauhof untergebracht

Im März gerieten in der Berufsschule Eisenstadt zwei Schüler aneinander. Ein 16-Jähriger wurde dabei mit einem Messer verletzt. Als Tatmotiv stellte die Polizei späte Eifersucht fest. Noch im Sommer wurde der 17-jährige Täter zu einer Haftstrafe verurteilt - mehr dazu in Messerstiche: Angeklagter schuldig gesprochen. Außerdem konnte die Polizei im März gleich drei Wettbüroüberfälle klären, zwei in Eisenstadt und einen im steirischen Fürstenfeld. Für einen 20-Jährigen klickten die Handschellen. Er soll die Wettlokale wegen Spielsucht überfallen haben - mehr dazu in Wettbüro-Überfall geklärt.

Anfang Mai starb ein 37-jähriger Niederösterreicher bei einem Sportunfall beim Kitesurfen im Seebad Breitenbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) - mehr dazu in Kitesurfer: In Leinen verwickelt und ertrunken. Der Mann hatte sich in den Leinen seines Kiteschirms verwickelt und ist dadurch im See nachgezogen worden und so hilflos ertrunken. Der Verunglückte galt als erfahrener Kitesurfer.

Mitte Juni fielen im ungarischen Kecskemet die Urteile im Prozess rund um das Flüchtlingsdrama auf der A4-Ostautobahn bei Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) im Sommer 2015. Die vier Hauptangeklagten werden zu 25 Jahren Haft verurteilt. Die Männer stammen aus Afghanistan und Bulgarien. Zehn weitere Angeklagte wurden zu Haftstrafen zwischen drei und zwölf Jahren verurteilt - mehr dazu in Urteile im A4-Prozess.

Angeklagter im A4 Prozess

APA

Die vier Hauptangeklagten wurden zu 25 Jahre Haft verurteilt

Mitte Juli starb ein 26-jähriger Erntehelfer aus Bulgarien nach einem Badeunfall in Andau (Bezirk Neusiedl am See) - mehr dazu in 26-Jähriger nach Badeunfall gestorben. Anfang August konnte die Wasserrettung einen 19-jährigen Mann aus Wien nach einem Badeunfall zwar reanimieren, der junge Mann stirbt aber wenig später im Krankenhaus - mehr dazu in Nach Badeunfall: 19-Jähriger gestorben.

Bis heute ungeklärt blieb ein Raubüberfall auf eine Familie in Ritzing (Bezirk Oberpullendorf) Ende August - mehr dazu in 82-jähriges Opfer schildert Raubüberfall. Dabei wurde die Zu diesem Schluss kam auch die Staatsanwaltschaft Ehefrau gefesselt, ihr Mann schlief und bemerkte nicht wie die drei Täter mit 12.000 Euro verschwinden. Bis heute fehlt jede Spur. Der Pensionist ist regelmäßiger Gast im Casino in Sopron und hatte deshalb auch immer viel Bargeld zu Hause.

Zu einem dramatischen Zwischenfall kam es Anfang September auf der Donau. Bei einem sogenannten „Girlsday“ des Bundesheeres, veranstaltet von der Kaserne Bruckneudorf (Bezirk Neusiedl am See), kenterte ein Boot. Zwei jungen Frauen sind fast ertrunken, sie wurden schwer verletzt - mehr dazu in Heeresboot gekentert: Zwei Frauen reanimiert. Später stellte sich heraus, dass man den Unfall womöglich verhindern hätte können - mehr dazu in Bootsunglück hätte verhindert werden können.

Nach dem Absturz eines Ultraleichtflugzeuges Mitte September in Pinkafeld (Bezirk Oberwart) gab es einen Toten. Der 52-jährige Mann aus der Steiermark war auf der Stelle tot - mehr dazu in Ultraleichtflugzeug abgestürzt: Ein Toter. Mitte September geriet eine Feuerwehrübung in Mattersburg außer Kontrolle. Durch unkontrollierten Funkenflug entwickelte sich die Übung in einem ehemaligen Kindergarten zum Großeinsatz. Verletzt wurde dabei niemand - mehr dazu in Übung wird Ernstfall: Kindergarten abgebrannt.

Zu einem weiteren Großeinsatz der Feuerwehr ist es Anfang Dezember in der alten „k&k Konservenfabrik“ Bruckneudorf (Bezirk Neusiedl am See) gekommen. Rund 200 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Erst nach mehr als 24 Stunden konnte „Brand aus“ gegeben werden. Verletzt wurde niemand - mehr dazu in „Brand aus“ in Bruckneudorf