Fahnenschwingen als Kulturerbe ausgezeichnet

Die fast 400 Jahre alte Tradition des Neckenmarkter Fahnenschwingens ist von der UNESCO als immaterielles nationales Kulturerbe ausgewiesen worden. Mittwochnachmittag findet in Schladming die offizielle Übergabe der Urkunden statt.

Seit 2009 werden jedes Jahr Traditionen, Künste, Rituale oder Wissen von der UNESCO als ‚immaterielles Kulturerbe‘ ausgezeichnet. Dazu gehören im Burgenland unter anderem die Sprache der Roma, die Ofen- und Kaminmaurerei oder der Indigo-Handblaudruck - mehr dazu in Blaudruck ist immaterielles Kulturerbe.

Fahnenschwinger aus Neckenmarkt

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Das Fahnenschwingen hat in Neckenmarkt Tradition

Seit heuer gehört auch die Tradition des Neckenmarkter Fahnenschwingens dazu. „Es ist dann eigentlich relativ schnell gegangen. Es haben zwei Professoren darüber befunden, und Mitte/Ende Juli haben wir inoffiziell Bescheid gewusst, dass das Neckenmarkter Fahnenschwingen als immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet wird“, erklärt Bürgermeister Johannes Igler (ÖVP).

Bevölkerung steht hinter der Tradition

Das Schwingen der Fahne erinnert an den Einsatz der Neckenmarkter Bauern im dreißigjährigen Krieg. Die lange Tradition verbindet seither die ganze Bevölkerung. „Das ist auch der Erfolg in Neckemarkt, nämlich dass die Bevölkerung so stark dahinter steht. Das beginnt schon in der Schule bzw. im Kindergarten. Es wird uns die Tradition vermittelt, die unsere Vorfahren so gelebt haben und wir weiterleben sollen“, so Igler.

Fahnenschwingermuseum in Neckenmarkt

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Das Weinbau- und Fahnenschwingermuseum in Neckenmarkt

Touristisch größer vermarkten will man den Brauch des Fahnenschwingens aber dennoch nicht. Der Bürgermeister sieht genau darin den Grund, warum das Neckenmarkter Fahnenschwingen über 400 Jahre lang erhalten wurde. „Weniger ist mehr“, so dazu Igler. Insgesamt gibt es in Österreich 117 immaterielle Kulturerben.