Schulalltag mit Down Syndrom

In Österreich leben rund 9.000 Menschen mit dem Down Syndrom. Eltern eines Kindes mit dieser Behinderung haben oft Probleme eine Schule zu finden, in der das Kind am Regelunterricht teilnehmen kann. Wir haben Elena in die Schule begleitet.

Elena, ein neunjähriges Mädchen aus Ebenfurth, besucht die dritte Klasse der Volksschule in Neufeld an der Leitha. Jeden Morgen um 7.15 Uhr bringt ihre Mutter Susanne Kdolsky sie in die Schule, damit sie pünktlich zum Unterrichtsbeginn um 7.30 Uhr in ihrer Klasse ist. Die Volksschule in Neufeld wird von 150 Schülerinnen und Schülern besucht. Diese sind auf acht Klassen aufgeteilt, zwei davon sind Integrationsklassen.

„In erster Linie erleben Kinder mit Handicap die soziale Integration - sie sind einfach ein selbstverständlicher Teil des Ganzen und sie profitieren auch viel von dem Vorbild der anderen Kinder um sich“, so Direktorin Beate Sinowatz.

Down Syndrom

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Susanne Kdolsky bringt ihre Tochter Elena in die Schule nach Neufeld an der Leitha

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Elena beim Turnunterricht

Integration in Schulalltag

„Unser Anliegen war immer, dass Elena in eine Regelschule geht, weil sie seit ihrem fünften Lebensmonat immer unter Kindern war - zuerst bei der Tagesmutter, dann im Kindergarten in Ebenfurth. Der Besuch der öffentlichen Volksschule in Ebenfurth hat leider nicht funktioniert. Dann haben wir kurz überlegt, ob sie in eine Sonderschule kommen sollte. Der Arzt hat uns davon aber abgeraten und dann sind wir hier in Neufeld mit offenen Armen aufgenommen worden“, sagte Kdolsky.

Bewegung und Sport sind ein wichtiger Bestandteil des Schulalltages, der einen Ausgleich zum Lernen in der Klasse bietet. Auch hier ist Elena mit Freude dabei. Der gemeinsame Turnunterricht stärkt den Zusammenhalt in der Klasse und fördert gleichzeitig spielerisch das gegenseitige Verständnis. „Von Beginn an war das Thema Integration sehr wichtig für mein Team und mich. Es ist uns wichtig den Kindern die notwendige Sicherheit, Toleranz und Verständnis für Menschen mit Handicap mitzugeben“, so Sinowatz.

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Elena in der Schulklasse

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Elena mit ihrer Eingliederungshilfe Anita

Wichtige Bezugsperson

Als Unterstützung bekommt Elena zusätzliche Hilfe von Anita, ihrer Eingliederungshilfe. Sie kümmert sich um das körperliche Wohl von Elena und steigert durch ihr persönliches Engagement auch den Lernerfolg.

„Sie ist eine ganz wichtige Bezugsperson für Elena. Sie hat ihr auch ganz wichtige Dinge erkämpft - zum Beispiel die Sprachtherapie, die sie hier einmal pro Woche in der Schule bekommt. Die wäre ihr von Haus aus nicht bewilligt worden, obwohl die Sprache ein Manko von Elena ist“, so die Mutter. Die Mutter wünscht ihrer Tochter, dass sie in Zukunft so selbstständig wie möglich leben kann.