FH Burgenland: Studieren in Georgien
Die Ilia State Universitity in Tiflis ist eine renommierte Hochschule in Georgien mit etwa 15.000 Studierenden. Ausbildungsplätze sind begehrt, in manchen Fächern müssen die Bewerberinnen und Bewerber strenge Aufnahmeprüfungen bestehen um einen Studienplatz zu ergattern. An der Ilia Universität sind viele Studentinnen und Studenten aus dem Nahen Osten und aus Russland inskribiert und seit September verbringen nun auch Studenten der Fachhochschule Burgenland ihr Auslandssemester in Tiflis.
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Theorie und Praxis im Unterricht verknüpfen
Seit Beginn des Wintersemesters studiert Karin Pristavnik an der Ilia State University in Tiflis. In Eisenstadt belegt sie das Fach internationale Wirtschaftsbeziehungen, das sie nun in Georgien vertiefen will: "Es ist wirklich auf einem sehr guten und hohen Niveau. Vor allem im Masterstudiengang ist das der Fall, weil man viel praxisorientierter arbeitet und das auch hier an der Ilia.
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Man merkt auch, dass einem die Professoren unbedingt etwas beibringen wollen. Auch die Mitarbeit unter den anderen Studienkollegen ist enorm."
Neben dem Universitätsbetrieb entwickelt Pristavnik mit georgischen Studierenden Marketingkonzepte: „Ein Studienkollege hat so ein kleines Reisebüro und der behandelt über den Studiengang seine eigenen Marketingthemen ein bisschen mit. Und das ist dann sehr interessant, weil man merkt, man kann ihm dann wieder weiterhelfen, damit er sein Business wieder vorantreiben kann.“ Damit wird der Unterricht, der an der Fachhochschule ohnehin sehr praxisorientiert ist, noch praxisnäher.
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Sprache als Hürde und Chance
Die Eingewöhnungsphase in Tiflis war kurz, meinte Regia Gremel: " Ins Ausland zu gehen ist immer super, muss man immer machen, finde ich. Die Erfahrung, einmal von zu Hause weg zu sein, das hier alles kennenzulernen, sich alles anzuschauen und auch neue Leute kennenzulernen ist viel Wert."
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Nur die georgische Sprache, mit den für uns komplizierten Schriftzeichen stelle für sie eine Hürde dar: „Ich kann fünf Buchstaben, die habe ich schon gelernt. Gott sei Dank ist alles auch auf Englisch angeschrieben oder zumindest mit englischen Buchstaben. Da tut man sich dann relativ leicht. Ein paar Dinge sind auf russisch angeschrieben und ein bisschen Russisch haben wir ja auch schon gelernt.“
Aus dem bisherigen Leben aussteigen
Für Dejan Andric war Georgien ein exotisches Land. Nun ist er von den Menschen und dem Studienbetrieb in Georgien begeistert: „Ich profitiere auf jeden Fall von den Kollegen. Die heutigen Studienkollegen sind morgen vielleicht meine Arbeitskollegen. Auch von der Sprache profitiere ich. Jeden Tag bin ich hier englischsprachig unterwegs. Auch der Kontakt mit den Professoren ist viel wert, die doch einen langjährigen Einblick in die Arbeitswelt haben.“
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Die Entscheidung nach Tiflis zu gehen war keine leichte: „Bei mir war die Frage, ob ich das trotz meiner bisherigen Arbeit mache. Ich war doch sechs Jahre lang in einem Unternehmen. Das heißt, ich musste aus meinem ganzen Leben aussteigen, um das zu machen. Und jetzt kann ich wirklich sagen, dass es die richtige Entscheidung war: wegen der Professoren, wegen der Gesellschaft, die Uni funktioniert auch ganz anders und die Kollegen sind super hier.“
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Im Gegenzug studieren derzeit wieder Hochschüler aus Georgien an der FH Burgenland. Das besondere dabei ist, es gibt ein spezielles Abkommen (double degrees), sodass Studienabschlüsse in beiden Ländern anerkannt werden.