„Henndörfl“: Tradition und Handwerk

Das „Henndörfl“ ist ein alter und zugleich neu errichteter Bauernhof im Jennersdorfer Ortsteil Henndorf. Die Betreiber wollen dort altes Handwerk und Bräuche wiederbeleben und vor dem Aussterben bewahren.

Jetzt im Spätherbst stehen im „Henndörfl“ alte Handwerkstechniken im Mittelpunkt. Im Hof wird die Sense für das nächste Frühjahr gedengelt, also die Schneide geschärft. In der warmen Stube werden sogenannte Wickelkörbe hergestellt.

Henndorf Henndörfl Bauernhof

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Walter Friedl-Gschiel stellt Wickelkörbe her

Altes Brauchtum aufleben lassen

Im „Henndörfl“ treffen sich Handwerker und geben der nächsten Generation ihr Können weiter. Kinder können verschiedene Handwerke ausprobieren. Brauchtum wird im „Henndörfl“ großgeschrieben, es gibt Brauchtumsfeste und Veranstaltungen zu alten Brauchtümern, die man sonst vielleicht gar nicht mehr kennt, so Astrid Kaufmann, Eigentümerin vom „Henndörfl“.

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Das „Henndörfl“: Ein Haus für Tradition und Brauchtum

Verarbeiten, was in der Natur vorkommt

Die Wickelkörbe, die in der Stube hergestellt werden, sind im wahrsten Sinne des Wortes Natur pur, sagt Walter Friedl-Gschiel: „Ich verwende verschieden Gräser und Kräuter, alles, was die Natur mir bietet und im Garten vorkommt und im Herbst eigentlich Abfall ist, das verarbeite ich zu Körben.“

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Vor dem „Henndörfl“ wird die Sense gedengelt

Hauptgebäude aus Birkfeld

Entstanden ist das „Henndörfl“ - ein Dreikanthof - in nur fünfmonatiger Bauzeit. Errichtet wurde der Hof aus alten Häusern im Südburgenland und der Oststeiermark: „Das Hauptgebäude ist 202 Jahre alt, also aus dem Jahre 1816, und kommt aus Birkfeld. Es ist das Herzstück hier. Wir haben das wirklich eins zu eins aufgebaut und so belassen, wie es war, nur aufgemöbelt, frisch gestrichen, geölt und gehegt und gepflegt. Die Anbauten sind aus alten Häusern, die einfach abbruchreif waren. Da haben wir eigentlich nur das Material benutzt: alte Türen, alte Fenster, Ziegel.“

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Das Hauptgebäude ist 202 Jahre alt

Die Region präsentieren

Die Hausherrin ist vierfache Mutter und hat sich mit dem „Henndörfl“ quasi einen Lebenstraum erfüllt. Viele Ideen stammen von ihr selbst. Das „Henndörfl“ soll auch ein Ort der Begegnung und ein Umschlagplatz für Direktvermarkter und Freunde des Kunsthandwerks sein: „Wir haben jetzt schon mehr als 20 Aussteller aus der Region. Das ist sehr schön, dass wir die Region präsentieren können. Man kann zeigen, was die Region auszeichnet, wie viel Kunsthandwerk und wie viel Kulinarik die Region zu bieten hat.“

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Brauchtum wird im „Henndörfl“ großgeschrieben

Die nächsten Wochen stehen im „Henndörfl“ ganz im Zeichen des Advents. Etliche Interessierte haben sich bereits zum gemeinsamen Adventkranzflechten angesagt. Geöffnet ist das Haus für Tradition und Brauchtum jeweils von Donnerstag bis Sonntag.