Gedenken an ermordete Roma und Sinti
Es gibt unter den Roma und Sinti kaum noch Überlebende der Konzentrationslager, die Zeugnis ablegen können, was ihnen und ihren Familien angetan wurde, sagte der Obmann des Kulturvereins Österreichischer Roma, Christian Klippl, bei der Gedenkfeier in Lackenbach (Bezirk Oberpullendorf).
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„Zeichen gegen das Vergessen“
„Die grauenhaften Ereignisse rücken von Jahr zu Jahr mehr in die historische Vergangenheit. Es besteht daher die Gefahr des Vergessens. Mit der heutigen Gedenkveranstaltung setzen wir ein wichtiges Zeichen gegen das Vergessen“, so Klippl.
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„Lange ausgeblendet“
Das offizielle Österreich habe sich nach dem Zweiten Weltkrieg lange schwer getan mit der leidvollen Geschichte der Roma und Sinti, meinte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP). „Das Leidvolle daran ist, dass sich die Österreicher ja lange Zeit mit ihrer Geschichte sehr schwer getan haben. Aber wer sich seiner Geschichte nicht stellt, den stellt irgendwann die Geschichte“, sagte Sobotka.
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Auch im Burgenland wurde das dunkelste Kapitel der Geschichte lange ausgeblendet sagt Landeshauptmannn Hans Niessl (SPÖ). „Auch in unserem Heimatland wurde wenig darüber gesprochen, dass auch im Burgenland viele schuldig geworden sind“, so Niessl.
„Ort des Schreckens“
Das sogenannte Anhaltelager in Lackenbach war das größte seiner Art – sowohl in Österreich, als auch im gesamten damaligen „Deutschen Reich“. Das Lager war als vorübergehendes Sammellager gedacht, von wo die Häftlinge in die Konzentrationslager deportiert wurden. Gedenksteine erinnern heute noch an das Lager als Ort des Schreckens.