Großübung: 350 Helfer üben für Ernstfall

Um für Katastropheneinsätze gerüstet zu sein, üben die Rettungsorganisationen regelmäßig für den Ernstfall, so auch am Samstag in Gols. Die Ausgangssituation: Ein Kleinflugzeug stürzt in eine Gruppe von Erntehelfern.

Es ist ein Horrorszenario, dass man sich dieses Mal für die großangelegte Landeskatastrophenübung ausgedacht hat. Ein Kleinflugzeug stürzt bei Gols (Bezirk Neusiedl am See) in eine Gruppe von Erntehelfern. An die 50 Personen gilt es medizinisch zu versorgen und zu betreuen. Die Feuerwehren müssen den Flugzeugbrand unter Kontrolle bringen und mehrere Menschen bergen.

Katastrophenschutzübung in Gols

ORF

Das Flugzeug ist in eine Gruppe von Erntehelfern gestürzt

Herausforderung für alle Beteiligten

Situationen wie diese sind eine Herausforderung für alle Übungsteilnehmer. Das erklärte Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Rotem Kreuz, Polizei und Landessicherheitszentrale für den Ernstfall zu üben. Solche Szenarien müssen regelmäßig durchgespielt werden. Das erste Rettungsfahrzeug verschaffe sich einmal einen Überblick über die Lage und schaue, wie viele verletzte Personen betroffen sind, sagte Thomas Taucher vom Roten Kreuz Burgenland.

Es gehe darum, die Arbeit mit anderen Einsatzorganisationen und auch innerhalb des Roten Kreuzes zu üben. Bei dieser Übung finde aber auch ein Teil der Führungskräfteausbildung für das Rote Kreuz statt, so Taucher. Ein Flugzeugabsturz sei nichts Alltägliches. Das unwegsame Gelände sei eine zusätzliche Herausforderung. Die nachrückenden Kräfte müssten eingeteilt werden und es gebe auch vermisste Personen und unzählige Verletzte, sagte Taucher.

Weiteres Übungsszenario während des Einsatzes

Doch der Flugzeugabsturz ist nicht alles, was die beteiligten Rettungskräfte meistern müssen. Während die Feuerwehr den Flugzeugbrand noch löscht und die Verletzten versorgt werden, passiert wenige Meter vom Einsatzort entfernt ein weiterer Unfall. Hier sei ein Pkw mit nicht konform geladenen Gasflaschen in eine Fahrradgruppe gefahren, sagt Übungsleiterin Sandra Nestlinger. Es sei wichtig zu erkennen, dass es sich um Gasflaschen handle und damit um einen Gefahrgutunfall. Es gelte also auf die eigene Sicherheit, die Sicherheit der Einsatzkräfte und um die Sicherheit der Patienten. Diese müssten möglichst rasch vom Unfallort weggebracht werden, so Nestlinger.

Katastrophenschutzübung in Gols

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Auch ein Gefahrgutunfall beschäftigte die Übungsteilnehmer

Zusätzlich zu diesen beiden Übungsszenarien wurde am Samstagvormittag bereits ein Chemieunfall im Gymnasium Neusiedl am See simuliert. Dabei mussten rund 50 Personen versorgt und das Gymnasium evakuiert werden. Die Einsatzkräfte würden das Szenario sehr realitätsnah und den Vorschriften konform bearbeiten. Die Arbeitsabläufe würden sehr korrekt durchgeführt und man freue sich schon sehr auf das Feedback im Nachhinein, sagte Nestlinger. Insgesamt waren am Samstag 350 Einsatzkräfte an den Übungen beteiligt.