Schnaps im Kirchturm

Der Pfarrhof von Großhöflein muss dringend renoviert werden. Um das Geld dafür aufzutreiben, setzt die Pfarre auch auf recht irdischen hochgeistigen Beistand: Im Kirchturm reift Schnaps heran und wird für den guten Zweck verkauft.

Stufe für Stufe wuchteten Pfarrer Damian Prus und der preisgekrönte Schnapsbrenner Christian Zöchmeister ein kleines Fass den Kirchturm von Großhöflein hinauf. Unter den Glocken der Pfarrkirche von Großhöflein soll ein besonderer Brand heranreifen. „Er wird hoffentlich durch die Schwingungen der Glocken, die Atmosphäre der Kirche, das Gute aufnehmen und zum heiligen Geist“, schmunzelte Zöchmeister.

Schnapsfass wird auf den Kirchturm gebracht

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Das Schnapsfass auf dem Weg in die Kirche

Aber ist eine Kirche tatsächlich der richtige Ort für Hochgeistiges der alkoholischen Art? Eine Kirche sei ein richtiger Ort für das Beten, sagte Pfarrer Prus. Aber jedes gute Produkt, das man machen wolle, brauche die richtige Atmosphäre und eine Seele.

Zwetschken aus dem Pfarrhof-Garten

Die Zwetschken für den Kirchturm-Schnaps stammen von alten Bäumen aus dem großen Garten des Pfarrhofs. Die Mitglieder des Pfarrgemeinderates und die Mariazeller Wahlfahrer pflückten und sammelten sie in vielen freiwilligen Arbeitsstunden.

Kirchturm von Großhöflein

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Bischof Zsifkovics als erste Kundschaft

Mit dem daraus gewonnenen Edelbrand soll die Renovierung des Pfarrhofes mitfinanziert werden. Man wolle den Schnaps als Baustein verkaufen, es gebe keinen fixen Preis, aber nach oben hin seien natürlich keine Grenzen gesetzt, sagte Petra Zöchmeister vom Pfarrgemeinderat Großhöflein. Die ersten Flaschen aus der Ernte des Vorjahres wurden jetzt abgefüllt. Erster Kunde war Diözesanbischof Ägidius Zsifkovits.