Geschriebenstein: Gipfeltreffen für Europa

Nächstes Jahr steht die Wahl zum EU-Parlament an. Um dafür zu werben, trafen sich Landtagspräsident Christian Illedits (SPÖ) und eine Abordnung der EU am Montag zu einem „Gipfelgespräch“ auf dem Geschriebenstein.

Die Europäische Union habe besonders für das Burgenland viel erreicht, dennoch halte sich die Begeisterung oft in Grenzen und die Europawahlen kümmern nur eine Minderheit. An der vergangenen Europawahl vor vier Jahren nahm nicht einmal jeder zweite Österreicher teil. Das wollen die Vertreter des Europäischen Parlaments und der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik ändern - Landtagspräsident Christian Illedits (SPÖ) hat seine Hilfe angeboten: „Weil es doch immer wieder ins Bewusstsein gerufen werden muss, dass es nicht selbstverständlich ist, was wir hier gemeinsam geschaffen haben und was auch noch zukünftig erreicht werden soll. In jedem burgenländischen Dorf gibt es plakative Beispiele, wo Europa spürbar vorhanden ist.“

Botschaft der Europawahlen in die Regionen tragen

Der Geschriebenstein ist für das symbolische europäische „Gipfeltreffen“ gut gewählt. Nach einer kurzen Wanderung zum 884 Meter hohen Gipfel stehen die Besucher direkt am ehemaligen Eisernen Vorhang. Auffällig ist der junge Birkenwald, der sich als breiter Streifen durch den umliegenden Nadelwald schlängelt. Die Birken wurden vor knapp 20 Jahren gepflanzt, anstelle der Wachtürme und Stacheldrahtzäune.

Für Georg Pfeifer vom österreichischen Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments ein Beispiel dafür, wie leicht die Vorzüge eines geeinten Europas in Vergessenheit geraten: „Wir sind hier auf dem Geschriebenstein im Burgenland und beginnen eine Reise durch Österreich, die uns in alle Bundesländer führen wird und die dazu dient, dass wir die Botschaft der Europawahlen in die Regionen tragen und am Ende alle gemeinsam ein gutes Ergebnis für Europa erreichen, nämlich ein Ergebnis, das von einer hohen Wahlbeteiligung in ganz Österreich geprägt ist.“

Für EU werben und Anregungen mitnehmen

Die EU-Vertreter wollen aber nicht nur für die EU werben, sondern auch Anregungen mitnehmen. Ein Wunsch, den Christian Illedits im Namen des Burgenlandes äußert: Die Europäische Union solle sich mehr um größere, allgemeine Themen kümmern. Die kleineren Themen sollten besser in den Nationalstaaten und Regionen entschieden werden, so Illedits.