Liszt-Festival: Diskussion über Europa
Franz Liszt sei ein kosmopolitischer Geist gewesen und habe es bereits zu seiner Zeit verstanden weit über Grenzen hinaus zu denken. Daher sei es kein Zufall, dass gerade im Geburtshaus von Liszt in Raiding über Europa diskutiert wird, sagte Hannes Tretter vom Forum „Europa-Liszt-Raiding“. „Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, einmal darüber nachzudenken wofür Europa steht und was es ist. Europa befindet sich heute in einer großen Krise“, so Tretter.
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Europäische Bestandsaufnahme
Über diese Krise diskutierten diese Woche Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur. Schauspielerin Katharina Stemberger, Autor Doron Rabinovici und Literaturwissenschaftler Bernhard Fetz spürten Europa in der Literatur nach und näherten sich einer europäischen Bestandsaufnahme.
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„Ich finde man soll den Leuten und uns selbst immer wieder sagen, wie viel wir haben und nicht ständig davon zu sprechen, wie schlecht alles ist“, meinte Fetz. „Ich glaube, dass Europa eine Antwort auf Jahrhunderte von Krieg und Hass ist“, meinte Rabinovici.
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„Literatur kann nicht heilen“
Die europäische Spurensuche in Raiding soll ein Versuch sein, aufzuzeigen, ob Literatur Antworten auf Fragen geben kann und in welche Richtung Europa künftig steuert. „Es war immer ein Missverständnis zu glauben, dass Literatur direkt politischen Einfluss nimmt. Immer da wo sie das getan hat, ist es schiefgegangen“, bilanzierte Fetz.
„Literatur kann uns hören machen, was Minderheiten sagen, was Flüchtlinge sagen, was den Menschen passiert. Das alles kann Literatur. Literatur kann nicht heilen, aber sie kann den Schrei lösen“, meinte Rabinovici.
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Nach der literarischen Auftaktveranstaltung wird in Raiding auch kommende Woche über Europa in der Musik und Politik diskutiert.