Walnussfruchtfliege macht Nüsse ungenießbar

Der Klimawandel begünstigt die Ausbreitung von Schädlingen. Eine burgenländische Genussregion bekommt das bereits zu spüren und schlägt Alarm: Die Walnussfruchtfliege sorgt für enormen Schäden: Die Nussschalen werden schwarz, die Nüsse ungenießbar.

Ist ein Nussbaum von der Walnussfruchtfliege befallen, sieht man das derzeit sofort. Die Früchte sind von einer schwarz verfärbten, verschrumpelten Schale umgeben. Die Schädlinge konnten sich im warmen, langen Sommer verstärkt vermehren.

Walnuss Schädling Nussfruchtfliege

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Die Nüsse bleiben in der schwarz-braunen Schale

Auch die Frucht selbst ist teilweise befallen

Der Befall zieht sich durch das ganze Burgenland, so Christine Woinar vom Verein „GenussRegion Mittelburgenländische Kaesten und Nuss“: „Normalerweise fallen die Nüsse aus der Schale heraus und liegen dann schön im Gras. Jetzt bleibt aber diese schwarze Schale an den Nüssen haften. Man mag sie dann auch nicht sehr gerne angreifen. Und sehr oft ist die Frucht innen befallen, weil die Feuchtigkeit drinnen bleibt, und dann sind auch die Nüsse innen schwarz. Das muss aber nicht sein. Es ist durchaus möglich, dass der Kern ordentlich ist.“

Walnuss Schädling Nussfruchtfliege

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Ob die Frucht selbst auch befallen ist, weiß man im Vorhinein nicht

Klimawandel verbessert Bedingungen für Schädling

Die Walnussfruchtfliege hat es zwar schon immer in unseren Breiten gegeben, aber durch den Klimawandel und die damit verbundenen längeren und wärmeren Sommer sind die Lebensbedingungen für den Schädling günstiger und er kann seine Population stark vermehren, erklärte Obstbauverbandspräsident Johann Plemenschits.

Walnuss Schädling Nussfruchtfliege

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Teilweise ist auch die Frucht von der Walnussfruchtfliege befallen

Zeitpunkt der Eiablage beeinflusst Schaden

Gibt es im Frühjahr keinen Frost, bildet der Nussbaum seine Früchte. Ausschlaggebend ist der Zeitpunkt, wann der Schädling mit der Eiablage beginnt. Heuer startete die Vegetation erst spät. Durch die warmen Temperaturen ab April konnten sich die Insekten allerdings sehr schnell entwickeln. „So hatte die Walnussfruchtfliege die Möglichkeit, ihre Eier noch in die weiche Schale abzulegen. Wenn das aber verzögert passiert, dann hat die Nuss eine härtere Schale und damit wird der Schaden nicht so hoch sein“, so Plemenschits. Dann wäre zwar die Schale betroffen, aber die Frucht bliebe unversehrt.

Walnuss Schädling Nussfruchtfliege Nuss

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Es bleibt nur, jede Nuss zu öffnen und zu hoffen, dass sie gut ist

Kein Pflanzenschutzmittel - Aufwand für Fallen hoch

Auch in Sachen Bekämpfung kann man der Walnussfruchtfliege nicht viel entgegensetzen. Es gibt keine Pflanzenschutzmittel, mit denen man sie bekämpfen könnte. Und mit Pheromon- oder Leimfallen würde sich der Aufwand nicht lohnen, so Obstbauverbandspräsident Plemenschits. Erst beim Nussankauf der „GenussRegion Mittelburgenländische Kaesten und Nuss“ Ende November wird man sehen, wie viel Ertrag es heuer wirklich gibt.